Sicherheitsgründe: Japan legt zwei Atomreaktoren still

Vier Reaktoren des AKW Oi.
Nachrüstung der alten Anlagen wäre zu teuer geworden

In Japan sollen zwei jahrzehntealte Atomreaktoren aus Sicherheitsgründen stillgelegt werden. Die Betreiberfirma Kansai Electric Power kündigte am Freitag an, die Reaktoren im Atomkraftwerk Oi in Zentraljapan bis 2019 vom Netz zu nehmen. Grund sei, dass die Anpassung der beiden rund 40 Jahre alten Reaktoren an die verschärften Sicherheitsbestimmungen zu hohe Kosten verursachen würde.

Eine Unternehmenssprecherin nannte eine Summe von umgerechnet 6,2 Milliarden Euro. "Wir haben uns zur Stilllegung entschlossen, weil wir Sicherheit und Qualität Vorrang geben wollen", erklärte das Unternehmen. Für die erforderliche Sicherheitsnachrüstung der beiden Reaktoren sei keine "effiziente technische Lösung" gefunden worden. Die Reaktoren hatten ein Produktionsvolumen von jeweils rund einer Million Kilowatt.

In Reaktion auf die Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 hatte die Regierung die Sicherheitsvorschriften für Atomkraftwerke verschärft. Einen Ausstieg aus der Atomkraft lehnt sie ab.

In Fukushima ereignete sich nach einem schweren Erdbeben und einem Tsunami im März 2011 das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe 1986. Weil das Kühlsystem ausfiel, kam es in drei der sechs Reaktoren zu Kernschmelze. Das Gebiet in einem weiten Umkreis wurde radioaktiv verseucht und ist seither unbewohnbar. Die Säuberung der gesamten Atomanlage dürfte sich über Jahrzehnte hinziehen

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