Selfie-Gier von Touristen kostet Baby-Delfin das Leben

Ein Delfin in Patagonien (Symbolbild).
Vorfall in Badeort an der argentinischen Atlantikküste erzürnt Tierschützer.

Hauptsache, das gemeinsame Foto mit dem Baby-Delfin können Freunde und Follower in den Sozialen Medien liken und teilen. Was mit dem süßen Tierchen danach passiert? Egal. Über Twitter ist am Donnerstag ein Bild verbreitet worden, das für einen medialen Aufschrei sorgte. Darauf zu sehen: Ein Mann inmitten einer Touristenschar am Strand von Santa Teresita, einem argentinischen Badeort am Atlantik, in seinen Händen hält er einen Delfin. Vor der südamerikanischen Atlantikküste tummeln sich bekanntlich die sogenannten La-Plata oder Franciscana-Delfine. Eine Touristenattraktion.

Das Delfin-Baby wurde von Hand zu Hand weitergegeben und auf den Sand gelegt, während die Schaulustigen Selfies mit dem Delfin schossen. "Gebt es zurück ins Wasser", rufen einige Frauenstimmen in einem Video auf Youtube. Doch niemand tut es. Kinder sind zu sehen, wie sie das Tier auf dem Sand streicheln. Wie der britische Telegraph berichtet, ist das Tier nach dem Herumgereiche an Wassermangel und an der Sonneneinstrahlung gestorben. Tierschutzorganisationen haben deshalb einen Aufruf gestartet, dass die Tiere nicht längere Zeit außerhalb des Wassers gehalten werden sollen.

Franciscana-Delfine sind mit nur rund 1,5 Meter Länge die kleinsten ihrer Art. Sie leben ausschließlich an den Küsten Brasiliens, Argentiniens und Uruguays, wo sie oft in Fischernetzen hängen bleiben. Ihren Namen verdanken sie ihrer bräunlichen Farbe, die der Franziskaner-Kutte ähnelt.

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