Schwiegersohn gesteht Mordkomplott

Hélène Pastor gehörten zahlreiche Häuser in Monaco, sie war eine der reichsten Frauen der Welt
Der Schwiegersohn der erschossenen Milliardärin hat eine Beteiligung an dem Mord gestanden.

Der polnische Honorarkonsul in Monaco hat seinen Titel am Freitag verloren. Der Ehemann der schwerreichen Sylvia Pastor könnte der Drahtzieher des Mordanschlags auf seine Schwiegermutter Hélène Pastor, eine der reichsten Frauen der Welt, gewesen sein. Der 64-jährige Wojciech Janowski habe seine Mitwirkung bei dem Verbrechen gestanden, sagte Staatsanwalt Brice Robin der Nachrichtenagentur AFP. Die Ermittler haben verdächtige Finanzströme auf einem seiner Konten entdeckt. Die Ermittler können offenbar nachweisen, dass Janowski über Mittelsmänner den Mord um 140.000 Euro in Auftrag gegeben hat. Als Hauptverdächtige in dem Mordfall gelten ein 31-Jähriger und ein 24-Jähriger aus Marseille. 10 Verdächtige waren am Freitag noch in Haft.

Die Immobilienerbin Hélène Pastor, 77, und ihr Chauffeur und Butler waren am 6. Mai in Nizza in ihrem Wagen niedergeschossen worden und später ihren Verletzungen erlegen.

Sylvia Pastor, die von ihrer Mutter jedes Jahr sechs Millionen Euro bekommen haben soll, dürfte von dem Mordkomplott nichts gewusst haben. Ihr werfen die Ermittler keine Tatbeteiligung vor, dennoch wurde auch sie am Montag vorübergehend festgenommen – aus ermittlungstechnischen Gründen. Die Frau, deren Bruder erst vor Kurzem einen Schlaganfall erlitten hat, ist wieder auf freiem Fuß.

Über das Motiv des ehemaligen Honorarkonsuls gibt es viele Spekulationen. Janowksi ist Präsident einer Nanotechnologie-Firma und war vorher in hochrangigen Positionen im Hotel- und Casinogewerbe tätig. An Geldmangel litt er nicht. Wegen seines karitativen Einsatzes wurde er 2010 vom französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy ausgezeichnet.

Es kursieren Gerüchte, dass er Verbindungen zur italienischen Mafia hätte, die sich an der Côte d’Azur einkaufen will. Hélène Pastor soll sich geweigert haben, ihren gigantischen Immobilienbesitz in Monaco zu verkaufen. Die Frau lebte sehr zurückgezogen, ließ sich nur ungern fotografieren. Sie galt als enge Freundin der Fürstenfamilie. Manche nannten sie sogar Vize-Fürstin.

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