Schüsse in Münchner S-Bahn: Schütze schweigt

Schüsse in Münchner S-Bahn: Schütze schweigt
Der mutmaßliche Täter war in der Vergangenheit in den USA strafrechtlich in Erscheinung getreten. Polizistin schwebt weiterhin in Lebensgefahr.

Der Schütze vom S-Bahnhof in Unterföhring nahe München hat sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Das sagte der Präsident des Münchner Polizeipräsidiums, Hubertus Andrä, am Mittwoch. Der 37-Jährige hatte am Vortag bei einer Kontrolle einem Polizisten die Pistole entrissen und dessen Kollegin in den Kopf geschossen.

Die Verletzungen der 26-Jährige seien weiterhin lebensbedrohlich und ernst, sagte Andrä. Angehörige und Kollegen würden umfangreich betreut. Der Täter wurde ebenfalls angeschossen. Der genaue Ablauf der Tat muss Andrä zufolge noch geklärt werden.

Der 37-Jährige hatte nach bisherigem Stand bei seinem Vater in den USA gelebt und war zuletzt auf Europareise. Er sei am 12. Juni aus Athen in München angekommen, habe die Nacht am Flughafen verbracht und sei dann Richtung München gefahren. Zeugen hätten ausgesagt, er habe sich in der S-Bahn auffällig benommen, etwa Selbstgespräche geführt.

Plötzlich und ohne ersichtlichen Anlass habe er einem zugestiegenen Fahrgast mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Fahrgäste griffen ein. Die Kontrolle durch eine herbeigerufene Polizeistreife am Bahnsteig Unterföhring sei zunächst Routine gewesen, sagte Andrä. Wie der Mann an die Pistole kam, sei noch unklar. "Die Situation war nicht nur ein Handgemenge, sondern tatsächlich ein heftiger Kampf", sagte der Polizeipräsident. Der Mann soll in den USA bereits wegen verschiedener Delikte strafrechtlich in Erscheinung getreten sein, es gibt Andrä zufolge Kontakt zu den US-Behörden.

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