USA

Behörde warnt vor Blizzard: "Juno ist lebensbedrohlich"

Das UN-Gebäude in New York
Experten warnen. In New York fiel zunächst aber weniger Schnee als befürchtet. Fahrverbot wurde aufgehoben.

Blizzard "Juno" legt das öffentliche Leben in der US-Metropole New York lahm. Die Straßen waren in der verganenen Nacht praktisch autofrei, Schulen und Büros wurden vorzeitig geschlossen, die Metropolitan Opera sagte ihre Aufführung ab. Bis hoch nach Kanada sorgte die Schneefront an der US-Ostküste für einen Ausnahmezustand. Am Montagabend gab es nach stundenlangem Schneefall eine Atempause. New York wartet auf den Schneefall und auf den Sturm. Meteorologen hatten an der US-Ostküste vor einem heftigen Schneesturm mit möglicherweise historischen Ausmaßen gewarnt. In New York fiel zunächst aber weniger Schnee als befürchtet.

Das wegen der starken Schneefälle über New York verhängte Fahrverbot wurde deshalb inzwischen aufgehoben. Gouverneur Andrew Cuomo sagte am Dienstagmorgen (Ortszeit), dass Autos jetzt wieder in der Metropole und den angrenzenden Landkreisen fahren dürften. Auch der öffentliche Nahverkehr sollte am Vormittag wieder anlaufen.

Schneedecke in New York:

Behörde warnt vor Blizzard: "Juno ist lebensbedrohlich"

A man skis on The Green in New Haven, Connecticut
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Mason Gloudeman, 26, uses a snowboard to jump from
Behörde warnt vor Blizzard: "Juno ist lebensbedrohlich"

Family members play in Fort Greene Park in Brookly
Behörde warnt vor Blizzard: "Juno ist lebensbedrohlich"

Commuters stand under an umbrella next to snow whi
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USA NEW YORK WINTER STORM
Behörde warnt vor Blizzard: "Juno ist lebensbedrohlich"

A man stands under an umbrella while photographing
Behörde warnt vor Blizzard: "Juno ist lebensbedrohlich"

USA NEW YORK WINTER STORM
Behörde warnt vor Blizzard: "Juno ist lebensbedrohlich"

USA NEW YORK WINTER STORM
Behörde warnt vor Blizzard: "Juno ist lebensbedrohlich"

A man stands in falling snow on West 42nd street i

Pause vor dem großen Sturm

Die Wetterbehörden warnten trotzdem vor einem "lebensbedrohlichen Blizzard" und riefen die Menschen auf, in ihren Häusern zu bleiben. 60 Millionen Menschen könnten von "Juno" betroffen sein, denn der Nationale Wetterdienst gab für Montag und Dienstag Blizzard- und Sturmwarnungen in mehreren US-Staaten heraus. Betroffen sind unter anderem auch die Bundesstaaten New York, Connecticut, Massachusetts, Pennsylvania und New Jersey. Der Wetterdienst sprach von einem "womöglich historischen" Schneesturm. Die Windböen an der Küste in Massachusetts könnten am Dienstag Hurrikan-Stärke erreichen und gewaltig genug sein, um die Küstenlinie dauerhaft zu verändern.

Die stundenlangen Schneefälle pausierten in der Nacht auf Dienstag zwar, doch im Laufe des Tages erwarteten Meteorologen eine rasche Zunahme von Wind und Schnee. Im Nordosten der Vereinigten Staaten könnte der Blizzard "lebensbedrohliche" Ausmaße annehmen. "Juno" könne bis zu 90 Zentimeter Neuschnee, heftige Windböen, großflächige Stromausfälle und gewaltige Verkehrsbehinderungen bringen. Die Behörden riefen die Einwohner auf, sich für den Sturm zu rüsten.

Die Politiker sind angesichts der meteorologischen Warnungen alarmiert. 2010 brach das Notrufsystem zusammen, wie Spiegel online schreibt. Dieses Mal sollen keine Fehler passieren, der Notstand wurde in mehreren Bundesstaaten ausgerufen. Gouverneur Cuomo versetzte die Nationalgarde in Einsatzbereitschaft und rief die Bevölkerung auf, ihre Häuser ab dem Abend nicht mehr zu verlassen. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio warnte gar vor "einem der schlimmsten Schneestürme". Die Niederschlagspause sei nur die Ruhe vor dem Sturm.

Flüge abgesagt

Rund 3.500 Flüge wurden zuvor abgesagt, darunter auch Flüge der AUA nach und von New York. Der Flug OS 087, der um 10.45 Uhr vom Flughafen Wien starten sollte, wurde laut der Airport-Homepage abgesagt. Ebenfalls gestrichen wurde der Rückflug OS 088, der am Mittwoch um 08.25 Uhr in Wien landen sollte. Insgesamt solen an der US-Ostküste rund 8000 Flüge abgesagt worden seien.

Ausfälle aller Art

Die Weltmetropole leidet jedenfalls schon sehr unter den bisherigen Schneemengen. Die Basketball-Liga NBA sagte zwei Partien ab. Das UN-Hauptquartier am East River schloss am Montag früher und sollte auch am Dienstag nicht öffnen. Betroffen waren nicht nur Tausende UN-Angestellte und viele Touristen. Auch die Gedenkveranstaltung mit Israels Präsident Reuven Rivlin zur Befreiung des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz vor 70 Jahren wurde um einen Tag verschoben. Auch die Hochkultur blieb nicht ungeschoren. Die Metropolitan Opera sagte zunächst eine Vorstellung mit Anna Netrebko ab. Eigentlich hatte dreieinhalb Stunden lang "Iolanta/Bluebeard's Castle" mit der Netrebko und Valery Gergiev gegeben werden sollen.

In Massachusetts machte "Juno" auch vor Justitia nicht halt. Im Prozess gegen den mutmaßlichen Attentäter vom Boston-Marathon verzögert sich die Auswahl der Geschworenen wegen des Winterwetters. Sie werde am Dienstag nicht wie geplant fortgesetzt werden, sagte eine Gerichtssprecherin. Selbst die Gesetzgebung in Washington war betroffen. Das Repräsentantenhaus verschob eine Reihe von Abstimmungen aus Sorge, dass Abgeordnete wegen des Wetters nicht rechtzeitig aus ihren Heimatbezirken in die Hauptstadt reisen könnten. Eigentlich hätte es über eine Reihe von Maßnahmen gegen Menschenhandel abstimmen sollen.

Phänomen "Nor'easter"

Ein "Nor'easter", wie die aus dem Nordosten heranbrausenden eisigen Stürme genannt werden, ist im Winter zwar nicht ungewöhnlich. Dennoch sorgen diese Stürme in Metropolen wie New York und Boston immer wieder für Verkehrschaos. Die "Blizzards" genannten Schneestürme verursachen in den USA auch regelmäßig große Stromausfälle, weil die anfälligen Stromleitungen über der Erde verlaufen. Oftmals müssen Hunderttausende Menschen ohne Elektrizität klarkommen. Während es im letzten Winter gleich mehrere solcher Stürme gab, war dieser Winter bisher eher mild.

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