Schettino soll ins Beiboot gesprungen sein

Der Kapitän soll das sinkende Schiff verlassen haben, sagt ein Zeuge beim Prozess.

Die Zeugenaussagen zu Lasten von Kapitän Francesco Schettino häufen sich beim Prozess in Grosseto. Schettino soll von Deck 4 der sinkenden Costa Concordia in ein Beiboot gesprungen sein, nachdem sich das Kreuzfahrtschiff stark geneigt hatte, berichtete ein angehender Offizier, der sich in der Unglücksnacht am 13. Jänner 2012 nahe Schettino befand. Der Mann wurde als Zeuge bei dem Prozess um die Havarie der Costa Concordia vernommen.

"Als sich das Beiboot in Bewegung setzte, hat sich das Schiff auf eine Seite geneigt. Das Deck, auf dem wir uns befanden, sank. Auf dem Weg zur Insel Giglio haben wir mehrere Passagiere aus dem Wasser geholt", berichtete der Zeuge.

Schettino muss sich seit Juli unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten, er soll das Schiff aus Leichtsinn zu nahe an die Küste gesteuert haben. Die Gerichtsverhandlung wird am Dienstag fortgesetzt. Inzwischen wird das Wrack der Costa Concordia in Hinblick auf den Winter stabilisiert. Im Frühjahr soll das Schiff zur Zerstückelung in einen italienischen Hafen gebracht werden.

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