Óscar Romero wird selig gesprochen

Großereignis: Der Bischof wird im Land längst als Heiliger verehrt.

Heute, Samstag, wird der 1980 ermordete Erzbischof Óscar Romero selig gesprochen. Für viele Salvadorianer geht damit ein Traum in Erfüllung. Romero wetterte gegen die herrschende Klasse und gab den Armen eine Stimme. Seit Jahren kämpften Romeros Anhänger für die Ehrung des Bischofs, die in dem politisch noch immer tief gespaltenen Land lange nicht opportun erschien. Solange die rechte Arena-Partei, deren Gründer Roberto D'Aubuisson den Mord an Romero einst anordnete, an der Macht war, kam das Projekt nie voran. Es brauchte erst eine linksgerichtete Regierung und einen lateinamerikanischen Papst, um die Sache ins Rollen zu bringen.

Hunderttausende Gläubige, neun Staatschefs, fünf Kardinäle, 15 Erzbischöfe und 60 Bischöfe sind bei der Seligsprechung dabei. Geleitet wird die Zeremonie von dem italienischen Kurienkardinal und Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Angelo Amato.

Óscar Romero war am 24. März 1980 von einem Mitglied eines rechtsgerichteten Todesschwadron erschossen worden. Das Attentat gilt als Auslöser des salvadorianischen Bürgerkriegs, in dem rund 75.000 Menschen starben.

Kommentare