Verletzte bei Gewaltausbruch im "Dschungel" von Calais

Es seien 20 Flüchtlinge, drei Freiwillige und ein Polizist verletzt worden.

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen im "Dschungel" von Calais sind mehr als 20 Menschen verletzt worden. Es habe eine Schussverletzung gegeben, zudem hätten mehrere Beteiligte Messerverletzungen erlitten, teilte die französische Polizei am Donnerstagabend mit.

Es seien 20 Flüchtlinge, drei Freiwillige und ein Polizist verletzt worden. Die genaue Ursache des Gewaltausbruchs war zunächst unklar.

Er erfolgte, als in einem Hilfszentrum in dem wegen seiner schlechten Zustände berüchtigten Flüchtlingslager in Nordfrankreich Essen ausgeteilt wurde. An den Auseinandersetzungen waren rund 200 afghanische und sudanesische Flüchtlinge beteiligt. Mehrere Notunterkünfte gingen nach Angaben eines AFP-Reporters in Flammen auf. Etwa 35 Einsatzwagen von Feuerwehr und Polizei waren vor Ort.

In dem für seine miserablen Zustände bekannten Lager halten sich nach Behördenangaben derzeit noch rund 4000 Menschen auf. Polizisten und Arbeiter hatten Ende Februar trotz heftiger Proteste von Flüchtlingen und Aktivisten damit begonnen, den siebeneinhalb Hektar großen südlichen Teil des Camps zu räumen.

Zahl der Flüchtlinge steigt wieder

Knapp drei Monate nach der Teilräumung des provisorischen Flüchtlingslagers in der Nähe der französischen Hafenstadt Calais hat die Zahl der Migranten dort wieder zugenommen. Offiziellen Angaben zufolge warten derzeit 3.900 Flüchtlinge auf eine Gelegenheit, nach Großbritannien zu gelangen. Im März waren es noch 3.500 gewesen, nachdem die Zahl im September einen Höhepunkt von 6.000 erreicht hatte.

Lokale Hilfsorganisationen geben die Zahl der Flüchtlinge derzeit mit 5.000 bis 7.000 an, darunter Hunderte unbegleitete Kinder und Jugendliche. Die Flüchtlinge aus Nahost und Afrika versuchen, sich in Lastwagen zu schmuggeln, die auf Fähren oder durch den Eurotunnel nach Großbritannien unterwegs sind.

Bereits im Oktober waren zusätzliche Sperrzäune errichtet, Kameras installiert und Hunderte weitere Polizisten zur Sicherung des Hafengebietes eingesetzt worden. Zu Jahresbeginn wurden in dem Lager Container mit 1.500 Betten aufgestellt. Zudem gibt es dort inzwischen auch beheizte Zelte. Ende Februar wurden dann Zelte und behelfsmäßige Unterkünfte in dem als „Dschungel von Calais“ bekannt gewordenen Lager abgerissen. Seither wurden die Maßnahmen weiter verschärft.

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