Reizgas am Flughafen: Polizei sichtet Überwachungsbilder

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Neun Menschen wurden nach einem Vorfall am Hamburger Flughafen im Krankenhaus behandelt.

Die Polizei in Hamburg sucht nach einem Vorfall mit Reizgas am Flughafen auch auf Videoaufnahmen aus Überwachungskameras nach dem Sprayer. Ermittelt werde unter anderem wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, sagte ein Sprecher.

Der Vorfall hatte am Sonntag eine komplette Sperre des Hamburger Flughafen ausgelöst. Der Flugbetrieb war mehr als eine Stunde lahmgelegt. Vermutlich sei Pfefferspray oder ein ähnliches Reizgas versprüht worden, meinte ein Feuerwehrsprecher. Der Stoff habe sich über die Klimaanlage im Gebäude verteilt. Etliche Menschen klagten über gesundheitliche Probleme, 68 wurden laut Feuerwehr untersucht, neun Betroffene kamen in Krankenhäuser.

Der Hamburger Flughafen ist am Sonntagmittag vorübergehend komplett gesperrt worden. In der Kontrollstelle, in der Handgepäck und Fluggäste überprüft werden, habe es eine starke Geruchsbelästigung gegeben, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Zahlreiche Reisende hätten über Augenbrennen und Reizhusten geklagt. Derzeit gebe es etwa 50 Verletzte.

Hunderte Reisende mussten bei eisigen Temperaturen vor dem Flughafen ausharren - am frühen Sonntagnachmittag konnten sie wieder zurück in das Gebäude. Die Auswirkungen auf den Flugverkehr blieben zunächst unklar. Laut Bundespolizei wurde der Flugverkehr eingestellt; der Flughafen selbst war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Auf dem Onlineportal flightradar.com, das Flugverbindungen weltweit anzeigt, waren etliche Flüge zu sehen, die von Hamburg auf andere Flughäfen umgeleitet wurden. Die Zufahrten zum Flughafen wurden gesperrt, auch der S-Bahn-Verkehr zum Airport war unterbrochen.

Unbekannte Substanz ausgetreten

Eine bisher unbekannte Substanz sei vermutlich durch die Klimaanlage in die Plaza des Flughafens ausgetreten, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Airport-Plaza enthält die zentrale Sicherheitskontrolle für die Fluggäste mit Kontrollstellen und Gepäckausgabe; sie schließt die Lücke zwischen den Terminals 1 und 2. Ein Großaufgebot von Rettungskräften war vor Ort.

Die Feuerwehr richtete Behandlungsplätze für die Verletzten ein. Dort sollten Betroffene ärztlich untersucht und anschließend - falls nötig - in ein Krankenhaus gebracht werden.

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Fabian Wittke (@fabianwittke

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