Dänisches U-Boot-Drama: "Absichtlich versenkt"

Nach dem Untergang eines selbst gebauten U-Boots wird in Dänemark eine schwedische Journalistin vermisst. Der U-Boot-Tüftler sitzt in Untersuchungshaft.

Die dänische Polizei kommt bei ihren Ermittlungen zu einem gesunkenen U-Boot und der als vermisst gemeldeten schwedischen Journalistin Kim Wall voran: Das U-Boot sei "absichtlich" versenkt worden, teilte die Polizei am Montag in Kopenhagen mit. Von der 30-Jährigen fehlte aber weiterhin jede Spur. Der dänische Boots-Konstrukteur ist wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung in U-Haft.

"Die Ermittlungen ergaben, dass die Havarie des U-Boots mutmaßlich absichtlich herbeigeführt wurde", hieß es in einer Erklärung der dänischen Polizei. Wall wurde zuletzt gesehen, als sie am Donnerstag mit dem Tüftler an Bord der 18 Meter langen "Nautilus" ging. Sie wollte ein Porträt über den Konstrukteur des längsten selbst gebauten U-Boots der Welt schreiben. Als sie nicht wie vorgesehen nach Hause kam, meldete ihr Freund sie als vermisst.

Dänische Streitkräfte hatten am Freitag eine Suchaktion nach dem U-Boot gestartet und es schließlich rund 50 Kilometer südlich der dänischen Hauptstadt geortet. Der Kapitän wurde gerettet, bevor das Schiff versank.

Die Polizei schleppte das Boot am Samstag in den Hafen von Kopenhagen und ließ es leer pumpen. Als Einsatzkräfte das U-Boot betraten, fanden sie es jedoch leer vor. Der Kapitän gibt an, er habe die Journalistin, die unter anderem für die "New York Times" und den britischen "Guardian" arbeitete, nach dem Interview im Hafengebiet von Kopenhagen zurückgelassen.

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