Seisenbacher wieder auf freiem Fuß

Seisenbacher bei den Olympischen Spielen 2012 in London.
Nach seiner Verhaftung in der Ukraine Anfang August saß Ex-Judoka Peter Seisenbacher in Auslieferungshaft.

Überraschende Wende im Fall Peter Seisenbacher: Der zweifache Judo-Olympiasieger wurde am Freitag aus seiner Auslieferungshaft in Kiew entlassen. Sein Anwalt Bernhard Lehofer bestätigt einen entsprechenden Bericht von krone.at.

"Seisenbacher wartet jetzt auf freiem Fuß das weitere Auslieferungsverfahren ab", sagt Lehofer zum KURIER. Dazu habe er sich weiterhin in der Ukraine aufzuhalten. Zu näheren Details und vor allem dazu, warum es zu der Haftentlassung kam, wollte sich der Anwalt nicht äußern.

Seisenbacher steht unter dem Verdacht des mehrfachen Kindesmissbrauchs. Als Trainer soll er sich in seinem Wiener Judo-Verein – so die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Wien – zwischen 1997 und 2004 an zwei unmündigen Mädchen vergangen haben. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Vorgeschichte

Gegen den Ex-Sportler war im Oktober 2016 Anklage erhoben worden. Dem Gerichtstermin blieb Seisenbacher unentschuldigt fern, woraufhin ein internationaler Haftbefehl erlassen wurde. Über sieben Monate blieb Seisenbacher untergetaucht. Erst am 1. August konnte er in einer Wohnung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew verhaftet werden. Auf die Spur des heute 57-jährigen Goldmedaillengewinners von 1984 und 1988 war das Bundeskriminalamt nach umfangreichen Telefonüberwachungen und Observationen durch Kontaktbeamte in der Ukraine gekommen.

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