Ozonloch über der Antarktis wird kleiner

Als Hauptgrund für die positive Entwicklung wird das Verbot von FCKW genannt.

Das Ozonloch schließt sich.“ Dieses überraschende, wenngleich positive Statement stammt von Gert König-Langlo. Und der muss es wissen, immerhin ist er als Leiter des Meteorologischen Observatoriums an der deutschen Antarktis-Forschungsstation Neumayer III „mitten im Geschehen“.

Das Ozonloch über der Antarktis wird nach neuesten Messungen der Meteorologen immer kleiner. Anzeichen für diesen „Heilungsprozess“ gebe es schon seit rund drei Jahren, so der Forscher am Mittwoch in Bremerhaven. Als Hauptgrund für die verbesserten Ozonwerte nannte König-Langlo das weltweite Verbot von Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW).

Schrumpfkur

Die Werte innerhalb des Ozonlochs über der Antarktis-Station, die vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) betrieben wird, seien 2012 erneut deutlich über den Rekordwerten von 2000 bis 2009 geblieben.

Erstreckte sich das Ozonloch nach dem antarktischen Winter 2006 noch über eine Fläche von 27 Millionen Quadratkilometer, breitete es sich 2012 den Angaben zufolge nur noch auf rund 18 Millionen Quadratkilometern aus.

Umkehr

"Wir können zum ersten Mal davon sprechen, dass unsere Daten eine Umkehr im Ozontrend abbilden. Die Ozonschicht erholt sich", sagte König-Langlo. Über der Neumayer-Station III verzeichneten die AWI-Forscher zudem während der Ozonlochzeit im Jahr 2012 einen mittleren Ozonpartialdruck von sechs Millipascal. Im Negativrekordjahr 2006 betrug der vergleichbare Wert noch ein Millipascal, wie das AWI mitteilte. Das Ozon in 15 Kilometern Höhe sei damals also nahezu vollständig zerstört gewesen.

Die Analyse zum Ozonloch basiert auf wöchentlichen Ballonmessungen von deutschen Forschern seit 27 Jahren. Es handle sich dabei um die längste Ozon-Messreihe dieser Art an einer Forschungsstation unterhalb des Ozonlochs.

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