Obdachloser angezündet: Tatverdächtige stellten sich

Obdachloser angezündet: Tatverdächtige stellten sich
Die jungen Männer werden derzeit von der Berliner Mordkommission vernommen.

Nach dem Angriff auf einen Obdachlosen in einem Berliner U-Bahnhof haben sich alle sieben Tatverdächtigen der Polizei gestellt. Zwei der Täter seien volljährig und 18 bzw. 21 Jahre alt, die anderen 15 bis 17 Jahre alt. Sechs von ihnen stammten aus Syrien, einer aus Libyen. Sie hätten sich seit Montagabend bei verschiedenen Dienststellen gemeldet, sagte eine Polizeisprecherin. Die jungen Männer im Alter von 15 bis 21 Jahren würden nun von einer Mordkommission vernommen. Die Kriminalpolizei wirft den sieben Verdächtigen versuchten Mord vor.

Passanten haben eingegriffen

In der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag hatten sie im Berliner U-Bahnhof Schönleinstraße Kleidungsstücke eines schlafenden Obdachlosen angezündet. Nur dem sofortigen Eingreifen mehrerer Zeugen sei es zu verdanken, dass das 37-jährige Opfer dabei nicht verletzt wurde.

Die Polizei hatte am Montag Fahndungsbilder und ein Video veröffentlicht, auf denen die Gesuchten in einer U-Bahn zu sehen waren. Die Bilder seien nach der Auswertung von umfangreichem Videomaterial veröffentlicht worden, um die mutmaßlichen Täter zu identifizieren, hieß es.

Obdachloser angezündet: Tatverdächtige stellten sich

Wie die Polizei mitteilte, hatten Passanten die Flammen an dem Papier, mit dem sich der betrunkene Obdachlose offenbar zugedeckt hatte, gelöscht. Ein U-Bahn-Fahrer half mit einem Feuerlöscher. Die sieben Jugendlichen und jungen Männer seien nach der Tat in eine U-Bahn geflüchtet und davongefahren.

Erneute Debatte

Jüngst hatte es eine lebhafte Debatte über den richtigen Zeitpunkt von Öffentlichkeitsfahndungen mit Foto- und Videoaufnahmen gegeben. Anlass war der Fall einer jungen Frau, die in der Berliner U-Bahn-Station Hermannstraße von einem Mann durch einen brutalen Fußtritt von der Treppe gestoßen worden war. Der Bahnhof liegt vier Stationen von der Schönleinstraße entfernt.

Bilder der Tat aus Überwachungskameras waren erst Wochen später veröffentlicht worden, was zu Kritik geführt hatte. Inzwischen ist der mutmaßliche Täter ermittelt und sitzt in Untersuchungshaft. Die Frau hatte sich bei der Attacke den Arm gebrochen.

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