Priebke wird in Italien beigesetzt

Priebke wurde 1998 zu lebenslanger Haft verurteilt.
Der NS-Kriegsverbrecher wird laut seinem Anwalt an einem geheimen Ort bestattet.

Der NS-Kriegsverbrecher Erich Priebke soll an einem geheimen Ort in Italien beigesetzt werden. Sein Anwalt Paolo Giachini sagte am Samstag in Rom, er habe darüber eine Einigung mit den italienischen Behörden erzielt. Es sei zu einer zufriedenstellenden Lösung gekommen, versicherte der Rechtsanwalt. Er wolle jedoch nicht den vereinbarten Bestattungsort bekanntgeben, sagte Giachini nach Angaben italienischer Medien vom Samstag. Er betonte, dass Priebke nicht in Rom und Umgebung beerdigt werde, da der Polizeichef ein Verbot verhängt hatte, den Ex-SS-Mann in der Gegend zu bestatten. Die Trauerzeremonie werde im engsten Kreis der Familie und der Freunde des Toten stattfinden werde. "Die Lösung, die wir für Priebkes Überreste erreicht haben, ist für die Familie zufriedenstellend”, erklärte Giachini.

Priebke war am Freitag vergangener Woche im Alter von 100 Jahren in Rom gestorben. Dort hatte er nach der Verurteilung zu einer Haftstrafe wegen Kriegsverbrechen die letzten Jahre in Hausarrest verbracht. Inzwischen liegt der Leichnam auf einem Militärflughafen in der Nähe von Rom. Sowohl die Stadt Rom als auch Priebkes langjähriger Wohnort Bariloche in Argentinien und sein deutscher Geburtsort Hennigsdorf in Brandenburg lehnen eine Bestattung ab.

Priebke war 1944 an einem Massaker der deutschen Besatzer beteiligt, bei dem 335 Zivilisten in der Nähe von Rom getötet wurden. Er lebte jahrzehntelang in Argentinien, wurde 1995 an Italien ausgeliefert und 1998 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

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