Nordkorea: Bergwerksunglück zwei Monate später gemeldet

Nordkorea: Bergwerksunglück zwei Monate später gemeldet
Sechs Bergleute starben beim Einsturz einer Eisenerzgrube. Negative Vorkommnisse werden selten bis gar nicht in den Medien gemeldet.

Mit mehr als zwei Monaten Verspätung hat Nordkorea ein schweres Grubenunglück mit sechs Toten eingeräumt. Von sieben Bergleuten, die am 9. Jänner beim Einsturz der Decke einer Eisenerzgrube im Südwesten des Landes verschüttet worden seien, habe nur einer zehn Tage später gerettet werden können. Das berichteten die staatlich kontrollierten Medien des Landes am Montag.

Südkoreanischen Berichten zufolge ist es ungewöhnlich, dass die Medien des weithin abgeschotteten Nachbarlandes tödliche Unfälle dieser Art oder allgemein negative Vorkommnisse vermelden. Die offizielle nordkoreanische Zeitung Rodong Sinmun sprach von der größten Katastrophe seit Öffnung des Bergwerks. Die sechs Opfer wurden in dem Artikel als Helden beschrieben, die ihr Leben bei einer Mobilisierungskampagne zur Erhöhung der Produktivität geopfert hätten. Sie hätten den Wunsch gehabt, eines Tages Machthaber Kim Jong Un zu ihrer Mine einzuladen.

Als sich das kommunistische Regime im Mai 2014 für den Einsturz eines Hochhauses in der Hauptstadt Pjöngjang entschuldigt hatte, reagierten Beobachter in Südkorea überrascht. Wie viele Menschen damals ums Leben gekommen waren, war unklar. Als ungewöhnlich galt aber, dass die nordkoreanischen Behörden relativ schnell die Mitschuld an dem "unvorstellbaren Unfall" einräumten.

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