Nach Tod von Sambias Präsident: Vize springt ein

Guy Scott mit Ehefrau Charlotte
Michael Sata verstarb in London. Nun wird Sambia von weißem Politiker geführt.

Sambias Präsident Michael Sata ist tot. Der 77-Jährige sei Dienstagabend in einem Londoner Krankenhaus gestorben, teilte die Regierung in Lusaka am Mittwoch mit. Kabinettssekretär Rowland Msiska rief die Bevölkerung des südostafrikanischen Landes auf, Ruhe zu bewahren. Der schwerkranke Politiker war vor zehn Tagen in Begleitung seiner Frau sowie weiterer Familienmitglieder zur medizinischen Behandlung nach Großbritannien gereist. Über seine Krankheit wurden keine Einzelheiten bekannt.

Michael Sata war der fünfte Präsident Sambias, seit das frühere Nordrhodesien 1964 die Unabhängigkeit von Großbritannien erlangte. Der einstige Polizist, Eisenbahnarbeiter und Gewerkschafter hatte 2011 mit seiner Partei Patriotische Front nach zehn Jahren in der Opposition demokratische Wahlen gewonnen.

Nun ist das afrikanische Land vorübergehend das einzige auf dem Kontinent, das von einem weißen Politiker geführt wird. Der von schottischen Eltern abstammende Vizepräsident Guy Scott (70) wurde am Mittwoch als Interimspräsident bis zu Neuwahlen bestätigt. Sie müssen laut Verfassung innerhalb von 90 Tagen stattfinden. "Ich bin sehr stolz darauf, dass mir dies anvertraut wurde", sagte Scott der britischen Zeitung "Telegraph". Der letzte weiße Staatschef des Kontinents war bis 1994 Frederik Willem de Klerk in Südafrika.

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