USA: Student erschießt Eltern auf Uni-Campus

Großaufgebot der Polizei vor der Central Michigan University.
Studenten an der Central Michigan University mussten sich stundenlang in ihren Unterrichtsräumen verbarrikadieren. Täter auf der Flucht.

Zwei Wochen nach dem Schulmassaker in Florida sind erneut an einer US-Bildungsstätte tödliche Schüsse gefallen. Ein 19-jähriger Student erschoss am Freitag auf dem Campus einer Universität im Bundesstaat Michigan seine Eltern und floh, wie die Polizei mitteilte. Die Polizei ordnete sofort die Sperrung der Hochschule an, Studenten mussten stundenlang in abgeschlossenen Seminarräumen ausharren.

Die Tat hatte offenbar familiäre Hintergründe. Ein Sprecher der Universitätspolizei sprach von einem "häuslichen" Streit in einem Wohnbereich des Geländes der Central Michigan University in der Stadt Mount Pleasant. Weitere Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Polizei konnte den Täter zunächst nicht fassen.

Studenten und Lehrer mussten sieben Stunden ausharren

Nach den Schüssen ordnete die Polizei am Vormittag gegen 08.30 Uhr (Ortszeit; 14.30 Uhr MEZ) die Sperrung des gesamten Campus an. Alle anwesenden Studenten und Lehrenden mussten sich in ihren Unterrichtsräumen verbarrikadieren, während die Polizei mit Hubschraubern und Spürhunden das Gelände absuchte.

Erst nach mehr als sieben Stunden durften sie wieder ins Freie. Auch die Anrainer außerhalb des Campus wurden angewiesen, in ihren Häusern Schutz zu suchen.

19-Jähriger polizeibekannt

Der Tatverdächtige James Eric Davis war polizeibekannt. Der 19-Jährige war den Angaben zufolge in der Nacht vor der Tat mit einem Drogenproblem - einer Überdosis oder einer körperlichen Reaktion auf Rauschgifteinnahme - von der Polizei ins Krankenhaus gebracht worden. Von dort wurde er einige Stunden später entlassen. Seine Eltern stammten aus der Nähe von Chicago, sein Vater war Polizist. Offenbar waren sie auf dem Campus zu Besuch.

Shootings

In den USA gibt es immer wieder Zwischenfälle mit Schusswaffen an Schulen und Hochschulen. Zuletzt hatte ein Blutbad am Valentinstag an einer Oberschule in Florida für Entsetzen gesorgt. Der 19-jährige Täter, ein ehemaliger Schüler der High School in Parkland, erschoss 17 Menschen mit einem Schnellfeuergewehr. Nach der Tat wurden die Forderungen nach einer Änderung der laxen US-Waffengesetze lauter.

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