Drogenboss entkommt durch 1500 m langen Tunnel

Joaquín Guzmán Loera, 58, bekannt als „El Chapo“
"El Chapo" ist zum zweiten Mal ausgebrochen. Der Luxus der Bosse in Hochsicherheitsgefängnissen.

Der Chef des Sinaloa-Kartells, Joaquín Guzmán Loera, bekannt unter dem Namen "El Chapo", konnte aus dem so- genannten Hochsicherheitsgefängnis Altiplano in Mexiko-City durch einen 1500 Meter langen Tunnel entkommen. Der Tunnel habe Stufen und eine Belüftung, außerdem wurde ein Motorrad entdeckt, mit dem die Erde abtransportiert worden war.

Es ist bereits der zweite Ausbruch des mächtigen Bosses, der wegen seiner 1.60 m der Kurze genannt wird. Nach seiner Verhaftung im Februar 2014 verlangten Demonstranten seine Freilassung, schließlich sei er nur ein kleiner Bauer.

In Wahrheit ist "El Chapo" Noch-Chef oder Wieder-Chef eines multinationalen Syndikats. Sein Vermögen wird auf eine Milliarde Dollar geschätzt. Damit kann man sich in Mexiko offenbar die Flucht aus dem Gefängnis erkaufen. Denn es fiel keinem einzigen Wärter auf, dass sich der Mann einen Tunnel hinter seiner Zellenwand erbauen ließ. Aber das ist in Lateinamerika gar nicht so ungewöhnlich.

Das bolivianische Gefängnis in Palmasola wurde international bekannt, weil es seinen Häftlingen klimatisierte 200-m²-Luxus-Suiten für 25.435 Euro Monatsmiete angeboten hat. Drogenbosse mieteten bis zu drei Suiten mit Grillstube, Fitnessraum, Wellnessanlage, eigenem Friseur und jedem Schnickschnack.

Zum Sinaloa-Kartell gehören mehrere große Bosse, die nicht nur auf dem amerikanischen Doppelkontinent mächtig sind, sondern auch in Europa und Asien ihre Finger im Spiel haben. "El Chapo", der sich als Berufsmörder einen Namen gemacht hat, soll in weiten Teilen der Welt ausgezeichnete Kontakte zu Behörden und Sicherheitskräften haben. Neben Drogen wird auch mit Menschenhandel und Produktpiraterie Geld gescheffelt. Als sein Nachfolger wird ein ehemaliger Polizist, "El Azul", aufgebaut.

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