"Mein Kampf": Mehrheit will es lesen dürfen

"Mein Kampf": Mehrheit will es lesen dürfen
Noch dieses Jahr laufen die Urheberrechte für Hitlers Hetzschrift aus. Was halten Sie davon?

Eine Mehrheit der Deutschen lehnt einer Umfrage zufolge ein Veröffentlichungsverbot für Adolf Hitlers Hetzschrift "Mein Kampf" nach dem Auslaufen der Urheberrechte ab. 51 Prozent antworteten in der Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov, sie seien "ganz und gar" (22 Prozent) beziehungsweise "eher" (29 Prozent) gegen ein solches Verbot.

Positiv zu einem Veröffentlichungsverbot äußerten sich 32 Prozent. Die Übrigen hatten keine Meinung dazu oder machten keine Angaben.

40 Prozent halten es für wahrscheinlich, dass das mögliche Wiederauftauchen des Buches im Handel dem Rechtsextremismus Auftrieb verleihen wird. Knapp die Hälfte (48 Prozent) geht nicht davon aus. 21 Prozent der Befragten gaben an, schon in dem Buch gelesen zu haben. Von denen, die den Inhalt der Hetzschrift nicht kennen, will fast ein Viertel (23 Prozent) zumindest Teile davon lesen.

Hitler verfasste "Mein Kampf" in den 1920er Jahren. Darin wird bereits sein Judenhass deutlich. Auch die Grundlagen für seine spätere Eroberungspolitik sind darin angelegt. Während der Nazi-Diktatur war das Buch in fast jedem deutschen Haushalt zu finden. 70 Jahre nach dem Tod des Diktators laufen Ende 2015 die Urheberrechte für "Mein Kampf" nun aus. Von Anfang 2016 an könnte die Propagandaschrift wieder gedruckt werden. Das löste bereits heftige juristische Debatten etwa über eine mögliche Volksverhetzung aus.

Kommentare