MSF

Massenvergewaltigung in der Zentralafrikanischen Republik

Symbolbild - Patrouille in Bossangoa im Jahr 2014.
Hilfsorganisation zeigt sich besorgt über Eskalation des Konfliktes.

In der Zentralafrikanischen Republik ist es zu einem weiteren schweren Vorfall sexueller Gewalt gegen Frauen gekommen. Opfer berichteten von einer Massenvergewaltigung im Westen des Landes, wie die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) am Freitag berichtete. MSF zeigte sich angesichts der eskalierenden Situation im Land besorgt.

Die Frauen berichteten, außerhalb des Dorfes Kiriwiri Wasser geholt und Wäsche gewaschen zu haben bzw. auf auf dem Weg zu ihren Feldern gewesen zu sein, als Männer einer lokalen bewaffneten Gruppe sie überfielen. Einige Frauen konnten fliehen, die Übrigen wurden den Berichten zufolge von den Männern in das Lager der Gruppe gebracht. Dort seien sie mehrfach vergewaltigt worden, bevor die Männer sie freiließen, heißt es in der Aussendung von Ärzte ohne Grenzen.

Es war grauenvoll

Die Opfer seien schwer traumatisiert, berichtete Soulemane Amoin, die als Hebamme in der Klinik arbeitet. "Manche standen komplett unter Schock, andere waren wie paralysiert von Angst oder fanden es extrem schwer, über den Vorfall zu sprechen. Etliche der Frauen hatten frische Verletzungen durch Messer. Es war grauenvoll", berichtete Amoin.

Laut MSF ereignete sich die Tat am bereits am 17. Februar. Das Dorf Kiriwiri liegt rund 56 Kilometer von der Stadt Bossangoa entfernt, in der zehn vergewaltigte Frauen betreut wurden. Die Tat hat sich den Frauen zufolge am 17. Februar ereignet. Die unsichere Lage, die Angst vor weiteren sexuellen Angriffen und vor gesellschaftlicher Ausgrenzung hätten die Opfer zunächst davon abgehalten, medizinische Hilfe zu suchen.

Furchtbare Angriff

Das Team von Ärzte ohne Grenzen vor Ort zeigte sich besorgt über die Lage in der Zentralafrikanischen Republik. Der Konflikt eskaliere: "Dieser furchtbare Angriff macht deutlich, wie die Lebensrealität der Menschen in der Zentralafrikanischen Republik aussieht - insbesondere der Frauen und Kinder, die am stärksten gefährdet sind", sagte Paul Brockmann, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in der Zentralafrikanischen Republik. "Dies ist eine der Folgen der erneuten Welle wahlloser Gewalt, die Ende 2016 begonnen hat und unvermindert anhält."

In dem Land war 2013 ein Bürgerkrieg ausgebrochen, in dem sich Milizen der christlichen Mehrheit und der muslimischen Minderheit gegenüberstanden. In Folge einer französischen Militärintervention und später der UNO-Friedensmission stabilisierte sich die Lage langsam. In den vergangenen Monaten flammte die Gewalt jedoch wieder auf. Nach UNO-Angaben sind rund 1,2 Millionen Menschen auf der Flucht - etwa ein Viertel der Bevölkerung - und rund die Hälfte der 4,6 Millionen Bürger auf humanitäre Hilfe angewiesen.

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