"Maria" zerstört Puerto Rico: Sturzfluten drohen
Hurrikan "Maria" hat mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern in Puerto Rico große Schäden und flächendeckende Stromausfälle verursacht. "Puerto Rico wird, wenn wir das überstanden haben, definitiv eine zerstörte Insel sein", sagte der Direktor der Notfallbehörde, Abner Gomez, in San Juan.
Karibik wird seit Wochen heimgesucht
Auf den Straßen flogen Hausdächer umher, Autos wurden wie Spielzeug umgeworfen und zahllose Bäume entwurzelt. Die Karibik wird nach "Irma" bereits vom zweiten enorm starken Hurrikan binnen weniger Wochen getroffen. Laut Behördenangaben gab es aber bisher in Puerto Rico keine Toten. Zuvor waren auf den Karibikinseln Dominica und Guadalupe durch "Maria" mindestens neun Menschen getötet worden.
Nächtliche Ausgangssperre
Gouverneur Ricardo Rossello Nevares verhängte zudem eine nächtliche Ausgangssperre von sechs Uhr abends bis sechs Uhr morgens, die bis Samstag gelten soll. Er rief zur Ruhe auf und sprach von "schwierigen Tagen für Puerto Rico". Er forderte US-Präsident Donald Trump auf, für die gesamte Insel den Katastrophenzustand zu erklären, um rasche Hilfsmaßnahmen zu veranlassen. "Das ist ein Sturm ohne Beispiel", sagte der Gouverneur. "Maria" brachte enorme Regenmengen mit sich.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres ließ mitteilen: "Die Vereinten Nationen stehen bereit, um allen von diesem jüngsten Hurrikan betroffenen Nationen und Territorien zu helfen." "Maria" bewegte sich in Puerto Rico Richtung der Stadt Arecibo an der Nordküste. Die Insel wurde zuletzt 1928 vom Hurrikan "San Felipe" stark getroffen.
Über der Insel schwächte sich "Maria" etwas ab und wurde mit Geschwindigkeiten von 185 Stundenkilometern zunächst auf einen Hurrikan der Stufe 3 herabgestuft. Schließlich setzte das nationale Hurrikan-Zentrum der USA in Miami "Maria" auf Stufe 2, betonte aber, dass es "katastrophale Überschwemmungen" auf der Insel gebe.
"Maria" zieht weiter
US-Außengebiet, aber spanischsprachig
Puerto Rico ("Reicher Hafen") ist das größte Außengebiet der USA. Die Einwohner sprechen mehrheitlich Spanisch. Die östlichste Insel der Großen Antillen ist mit rund 9.000 Quadratkilometern in etwa so groß wie Zypern. Puerto Rico stand zuletzt mehrfach am Rand der Pleite und war auf Hilfe aus Washington angewiesen. Als assoziierter Freistaat gehört Puerto Rico aber nicht zu den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Bewohner sind US-Bürger, dürfen aber nicht an der Präsidentschaftswahl teilnehmen. Im Juni sprachen sich die Bürger in einem Referendum dafür aus, dass die Insel der 51. Bundesstaat der USA werden soll. Doch das letzte Wort hat hier der US-Kongress.
Airport noch geschlossen
Noch ist der Flughafen von San Juan geschlossen. "Es gibt einige Schäden, aber der Flughafen ist nicht zerstört worden, wie es in sozialen Medien verbreitet worden ist", teilte der Flughafen mit.
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