"Maria": Mit bis zu 205 km/h Richtung Bahamas

Heftige Überschwemmungen in Puerto Rico.
Hurrikan "Maria" hat erneut an Kraft gewonnen. Der Sturm soll auf die südlichen Inseln der Bahams zuhalten.

Hurrikan "Maria" hat auf seinem Weg durch die Karibik erneut an Kraft gewonnen. Der Tropensturm erreichte vor den Turks- und Caicosinseln Windgeschwindigkeiten von bis zu 205 Kilometern pro Stunde, wie das US-Hurrikanzentrum in Miami am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte. Damit gilt "Maria" weiterhin als Hurrikan der Kategorie drei.

Die britischen Turks- und Caicosinseln erwarteten das Auge des Sturms für den frühen Freitagmorgen (Ortszeit). Danach sollte "Maria" auf die südlichen Inseln der Bahamas zuhalten. Nach derzeitigen Berechnungen des US-Hurrikanzentrums zieht "Maria" am Samstag in der Früh (Ortszeit) aufs offene Meer nordöstlich der Bahamas hinaus.

Lebensgefährliche Strömungen an der Küste

Experten warnten aber davor, dass Ausläufer des Hurrikans am Freitag auf die südöstliche Küste der Vereinigten Staaten treffen könnten. Demnach könnten die Wellen in den kommenden Tagen lebensgefährliche Strömungen an der Küste verursachen, auch wenn "Maria" selbst nicht aufs Festland treffe.

"Maria": Mit bis zu 205 km/h Richtung Bahamas
An aerial view of an empty main highway is seen in aftermath of Hurricane Maria in San Juan, Puerto Rico, on September 21, 2017. Puerto Rico braced for potentially calamitous flash flooding after being pummeled by Hurricane Maria which devastated the island and knocked out the entire electricity grid. The hurricane, which Puerto Rico Governor Ricardo Rossello called "the most devastating storm in a century," had battered the island of 3.4 million people after roaring ashore early Wednesday with deadly winds and heavy rain. / AFP PHOTO / Ricardo ARDUENGO
Zuvor hatte der Hurrikan im US-AußengebietPuerto Rico und auf der benachbartenDominikanische Republikheftige Überschwemmungen verursacht und schwere Schäden hinterlassen. Auf der Dominikanischen Republik berief Staatspräsident Danilo Medino eine Krisensitzung ein, rund 350.000 Menschen waren ohne Strom. "Maria" erreichte hier Windgeschwindigkeiten von rund 195 Stundenkilometern.

Geld aus Washington

In Puerto Rico fiel für die rund 3,4 Millionen Einwohner der Strom aus. Auch das Kommunikationsnetz brach vielerorts zusammen, weshalb die Informationslage schwierig war. Viele Gegenden waren komplett abgeschnitten. Eine Hoffnung war, dass der Flughafen in Puerto Rico wieder den Betrieb aufnimmt, damit US-Hilfsflüge die Insel ansteuern können. US-Präsident Donald Trump rief den Katastrophennotstand aus und kündigte seinen Besuch auf der Insel an.

Mit Ausrufung des Katastrophenzustandes bekommt das US-Außengebiet, das eine hohe Armutsrate aufweist, Geld aus Washington. Dazu zählen Hilfen für Notunterkünfte und Hausreparaturen. Trump sagte in New York, Puerto Rico sei "vollkommen ausradiert" und von Winden getroffen worden, die die Insel noch nie zuvor erlebt habe. Die USA würden den Wiederaufbau Puerto Ricos mit großem Enthusiasmus angehen.

Bisher ist Puerto Rico ein assoziierter Freistaat. Per Referendum hatte die von der Pleite bedrohte Insel beschlossen, dass man der 51. Bundesstaat der USA werden möchte. Dieser Wunsch muss aber vom amerikanischen Kongress gebilligt werden. Puerto Rico ist mit 9.000 Quadratkilometern so groß wie Zypern. Bisher starben durch den Hurrikan auf den Karibikinseln Dominica, Guadalupe und Puerto Rico mindestens 18 Menschen. Rund 20 Menschen werden noch vermisst.

Kommentare