Mammutprozess in spanischem Korruptionsskandal beginnt

Francisco Correa steht im Mittelpunkt des Prozesses.
Unternehmen sollen Politiker der konservativen Volkspartei PP bestochen haben.

In Spanien hat am Dienstag der Mammutprozess in der unter dem Namen "Operación Gürtel" bekannt gewordenen Korruptionsaffäre begonnen. Dabei geht es um korrupte Praktiken einiger Unternehmen, die Politiker der konservativen Volkspartei PP bestochen und im Gegenzug lukrative Aufträge erhalten haben sollen.

Auf der Anklagebank in San Fernando de Henares bei Madrid sitzen 37 Verdächtige, darunter zahlreiche Geschäftsleute und ehemalige Mitglieder der regierenden PP von Ministerpräsident Mariano Rajoy. Ihnen werden unter anderem Bestechung, Betrug, Geldwäsche und Steuerhinterziehung vorgeworfen.

Im Mittelpunkt des Verfahrens stehen die illegalen Aktivitäten des Unternehmers Francisco Correa, der mutmaßlichen Schlüsselfigur des Skandals. "Gürtel" ist die deutsche Übersetzung des Namens "Correa". Er soll zwischen 1999 und 2005 zusammen mit drei Mitarbeitern Subventionsbetrug betrieben und hohe Summen an öffentlichen Geldern veruntreut haben.

Die Staatsanwaltschaft fordert 125 Jahre Haft für Correa und 42 Jahre und sechs Monate für den früheren PP-Schatzmeister Luis Bárcenas. Bei dem Prozess, der nach Angaben der Nachrichtenagentur efe vermutlich mehrere Monate dauern wird, sollen etwa 300 Zeugen befragt werden. Unter ihnen sind auch mehrere ehemalige Minister aus der Regierung von Jose Maria Aznar (1996-2004).

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