Mafia-Pate Salvatore Riina in Corleone beigesetzt

Der 87-Jährige war Freitagfrüh verstorben. Für ihn gab es keine Trauerzeremonie.

Die Leiche der am Freitag verstorbenen Nummer eins der sizilianischen Cosa Nostra, Salvatore Riina, ist am Mittwoch im sizilianischen Heimatort des Paten in Corleone beigesetzt worden. Für den einst meistgefürchteten Mafia-Boss, der im Alter von 87 Jahren starb, gab es keine Trauerzeremonie. Ein Priester segnete lediglich im Beisein der Familie den Sarg.

Ein am Dienstag von Parma abgefahrenes Auto mit der Leiche des wegen seiner brutalen Vorgehensweise auch "die Bestie" genannten Riina traf am Mittwoch auf Sizilien ein. Nach dem Segen des Priesters wurde der Tote im Friedhof von Corleone beigesetzt. Eine Trauerzeremonie zu Ehren des mehrfach zu lebenslänglicher Haft Verurteilten wurde von der Kirche nicht zugelassen.

Tag nach Geburtstag verstorben

Auf dem Friedhof versammelten sich Riinas Witwe Ninetta Bagarella sowie drei der vier Kinder. Sohn Giovanni sitzt in Haft. Riinas Tochter Lucia entfernte sich in Tränen vom Friedhof und mied die Journalisten.

Salvatore Riina war Freitagfrüh - einen Tag nach seinem 87. Geburtstag - im Krankentrakt des Hochsicherheitsgefängnisses von Parma gestorben. Der zu lebenslanger Haft Verurteilte hatte an Nierenkrebs und Herzproblemen gelitten. In den 1980er- und 1990er-Jahren gingen viele der aufsehenerregendsten Mafia-Morde des Landes auf sein Konto. Er soll Anschläge auf hochrangige Politiker und Juristen in Auftrag gegeben haben, darunter jene auf die Mafia-Jäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino im Jahr 1992. Am 15. Jänner 1993 wurde er nach 24-jähriger Flucht gefasst und in Palermo zu mehrmals lebenslanger Haft verurteilt.

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