Macron gibt den "French-Obama" und verliert spektakulär an Zustimmung

Nach nicht einmal 100 Tagen im Amt sind nur noch 54 Prozent der Franzosen mit ihrem neuen Präsident zufrieden.

Am Montag wurde U2-Sänger Bono im Élysée-Palast empfangen, heute ist Popstar Rihanna angesagt. Nach seinen ersten Auftritten mit Angela Merkel, Donald Trump und Wladimir Putin sind jetzt Stars willkommen, die sich wie der 57-jährige Ire Bono für eine bessere Welt einsetzen und die Armut in Afrika bekämpfen wollen. Oder wie Rihanna, die für ihr soziales Engagement von der Harvard Foundation als "Humanitäre des Jahres 2017" ausgezeichnet wurde. "Schöne Termine, schöne Bilder", ätzt die Libération. "Und was geht in der Regierung weiter?"

Zweifel an Versprechen

Bei den Franzosen wachsen die Zweifel, ob ihr junger Präsident Emmanuel Macron, 39, halten können wird, was er versprochen hat. Nach nicht einmal 100 Tagen im Amt sind nur 54 Prozent der Franzosen zufrieden mit ihm. Nach der Wahl im Mai waren es 62, dann sogar 64 Prozent, ergaben Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Ifop. Selbst seine Amtsvorgänger Nicolas Sarkozy und François Hollande stürzten nicht gleich um zehn Prozentpunkte ab.

Seit seinem Amtsantritt traten fünf Minister wegen Skandalen zurück, selbst das ist ein Rekord. Geschadet hat Macron zuletzt der wütende Rücktritt seines Generalstabschefs. Philippe de Villiers hatte gegen die Kürzung des Verteidigungsbudgets um 850 Millionen Euro protestiert. Macron hat ihn dann öffentlich so gedemütigt, wie es nur Schulbuben passiert.

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