USA

Lebenslang für Mörder des "American Sniper"

Die zweifelhafte Ehre für den "American Sniper": Chris Kyle war der beste Scharfschütze des US-Militärs.

Chris Kyle ( 38) war der American Sniper, der im Film von Bradley Cooper dargestellt wird. Er war Navy Seal mit vier Kampfeinsätzen im Irak. Mit über 160 bestätigten Tötungen ist er laut US-Verteidigungsministerium der erfolgreichste Scharfschütze der US-Geschichte. In zehn Jahren erhielt er 14 Auszeichnungen und zuletzt eine Art Staatsbegräbnis. Der Gouverneur von Texas, Greg Abott, erklärte erst heuer den 2. Februar zum "Chris-Kyle-Day".

Am Mittwoch wurde der Mann, der ihn und seinen Freund Chad Littlefield 2013 auf einem Schießplatz in Texas erschossen hatte, zu lebenslanger Haft verurteilt.

Lebenslang für Mörder des "American Sniper"
Taya Kyle, wife of Chris Kyle, is pictured during the capital murder trial of former Marine Cpl. Eddie Ray Routh in Stephenville, Texas February 24, 2015. A Texas jury could begin deliberations as early as Tuesday in the trial of Routh, who is charged with murdering Chris Kyle, the former U.S. Navy SEAL whose autobiography was turned into the blockbuster movie "American Sniper" and Kyle's friend Chad Littlefield in 2013. REUTERS/Michael Ainsworth/Pool (UNITED STATES - Tags: CRIME LAW MILITARY)
Für Taya Kyle, die 40-jährige Witwe des Scharfschützen, war das eine sehr gute Woche. Bei der Oscar-Verleihung wurde "American Sniper" nach Kyles Bestseller mit einer Trophäe bedacht, jetzt wollte das Gericht nicht glauben, dass der Navy-Veteran Eddie Ray Routh, 27, zum Tatzeitpunkt unzurechnungsfähig und vom Krieg schwer traumatisiert war. Kyle hatte Routh selbst mit zum Schießstand genommen, obwohl er wusste, dass er in einer Nervenheilanstalt behandelt wurde.

Taya Kyle ist für die Waffenlobbyisten und George-W.-Bush-Verehrer eine Galionsfigur. Sie hat das Buch ihres Mannes "American Gun" fertig geschrieben und damit nach American Sniper den zweiten Bestseller gelandet.

Kyles Gegner werfen dem Sniper und seiner Familie vor, dass die Tantiemen nicht wie versprochen an Veteranenvereinigungen gespendet wurden, von drei Millionen US-Dollar seien höchstens zwei Prozent angekommen. Sie halten die Verehrung des Snipers für fragwürdig und werfen ihm Menschenverachtung und Sadismus vor, weil ihm das Töten Spaß gemacht hat.

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