Lawine verschüttete Hotel: Angeforderte Schneefräse kam nicht

Hotel Rigopiano, unter den Schneemassen begraben.
Mittlerweile 15 Leichen aus den Trümmern des verschütteten Hotels geborgen. Weitere 17 Vermisste.

Die Zahl der Todesopfer in dem von einer Lawine verschütteten Hotel Rigopiano nahe Farindola in Mittelitalien ist auf 15 gestiegen. In der Nacht zum Dienstag wurden weitere Leichen geborgen, berichteten italienische Medien. Weiterhin werden 14 Menschen vermisst. Aus dem unter Schneemassen begrabenen Hotel gab es seit längerer Zeit kein Lebenszeichen mehr.

Begräbnisse

Für Dienstag war das Begräbnis einiger Todesopfer geplant. So sollte in der Ortschaft Farindola der Kellner des Hotels, Alessandro Giancaterino, beigesetzt werden. Für den selben Tag war in Loreto Aprutino bei Pescara auch das Begräbnis von Gabriele D'Angelo geplant.

Ein Trauertag wurde in der Marken-Kleinstadt Loreto für Sebastiano Di Carlo und seine Frau Nadia Acconciamessa ausgerufen. Das Ehepaar ist beim Lawinenunglück ums Leben gekommen, während sich der zehnjährige Sohn Edoardo retten konnte, da er mit anderen Kindern in einem Saal Billard spielte. Edoardo wird nun von einer Tante betreut. Ihm wurde noch nicht mitgeteilt, dass er beide Elternteile verloren hat.

Behördenversagen wird geprüft

Nach dem Lawinenunglück tobt in Italien inzwischen eine Diskussion rund um ein mögliches Versagen der Behörden. Die Rettungsaktion sei mit stundenlanger Verspätung organisiert worden, weil Notrufe nach dem Unglück angeblich nicht ernst genommen wurden, hieß es.

Geprüft wird auch, warum eine von der Hotelleitung angeforderte Schneefräse zur Räumung der völlig verschneiten Straßen zu der Unterkunft nicht eintraf. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung.

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