Pakistan: 5000 Festnahmen nach Bomben-Attacke

Die Taliban töteten mindestens 72 Menschen.
216 weiterhin in Haft. Sicherheitsmaßnahmen in großen pakistanischen Städten verschärft.

Nach dem Taliban-Anschlag auf einen Park voller Familien am Ostersonntag haben pakistanische Sicherheitskräfte bei Razzien 5.221 Terrorverdächtige festgenommen. Das sagte der Justizminister der Provinz Punjab, Rana Sanaullah, am Dienstag. 5.005 seien aber wieder freigelassen worden. 216 Verdächtige waren demnach am Nachmittag weiter in Haft. Das meldeten pakistanische Medien am Dienstag. Bei der Attacke waren 72 Menschen getötet worden, darunter 35 Kinder.

Die Talibangruppe Jamaat ul-Ahrar bekannte sich zur Tat und teilte mit, man habe sowohl Christen als auch die Regierung treffen wollen.

Pakistan: 5000 Festnahmen nach Bomben-Attacke
epa05233303 A general view for the scene of a suicide bomb attack in Lahore, Pakistan, 28 March 2016. At least 70 people, including women and children, were killed in a suicide bomb attack on 27 March that targeted a public park in Lahore. Some 340 people were reportedly injured in the attack claimed by a splinter group of the Pakistani Taliban. EPA/OMER SALEEM
Die Militär- und Geheimdienstoperationen hätten sich gegen "Mitglieder verbotener Organisationen" in der Provinz Punjab gerichtet, hieß es aus Militärkreisen. Wie viele der Festgenommenen in den Anschlag verwickelt waren, blieb zunächst unklar. Die Führungsebene von Jamaat ul-Ahrar soll sich in Afghanistan aufhalten.

Die Zahl der Toten bleibe bei 72, sagte ein Polizeibeamter in der Koordinierungsstelle in Lahore. Keiner der rund 190 Verletzten, die noch in Behandlung seien, sei über Nacht gestorben. Ein Arzt am Jinnah-Krankenhaus teilte aber mit, dort seien "einige" in kritischer Verfassung. Insgesamt waren mehr als 330 Menschen verletzt worden.

Größter Vergnügungspark des Landes geschlossen

In vielen pakistanischen Städten wurden Sicherheitsmaßnahmen für öffentliche Orte verschärft. In der Millionenmetropole Karachi schloss der größte Vergnügungspark des Landes, der Safari Park, berichtete dieExpress Tribuneunter Berufung auf die Verwaltung. In 200 Parks sei dort nun mehr Sicherheitspersonal unterwegs.

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