Kirche mache Leben Homosexueller zur "Hölle"
In einem Brief an Papst Franziskus beschuldigte der ehemalige Vatikan-Prälat Krzysztof Charamsa die Kirche, das Leben von Millionen homosexueller Katholiken zu einer "Hölle" zu machen.
Er kritisierte "die Scheinheiligkeit des Vatikans", homosexuelle Geistliche zu verbannen, obwohl der Klerus "voller Homosexueller" sei. Papst Franziskus hat laut einem BBC-Bericht noch nicht auf den Brief reagiert.
Als schwul geoutet
Charamsa hatte sich vor Beginn der Weltbischofssynode in italienischen Medien sowie bei einer Pressekonferenz mit seinem Partner in Rom als schwul geoutet. Der Vatikan entband den Geistlichen daraufhin von seinem Posten in der Glaubenskongregation und entzog ihm seine Lehrbefugnis für päpstliche Hochschulen.
"Homophobe" Kirche
In seinem Brief, der der BBC vorliegt, heißt es, die katholische Kirche sei "homophob" und "aggressiv gegenüber Homosexuellen". Alle homosexuellen Kardinäle, Bischöfe und Priester sollen "den Mut haben, dieser unfairen und brutalen Kirche die Stirn zu bieten". Menschenrechte würde die Kirche leugnen, so der 43-jährige Pole weiter.
Im weiteren Verlauf des Briefes dankt Charamsa Papst Franziskus, der sich im Gegensatz zu seinen Vorgängern offener gegenüber zur Homosexualität zeigen würde. Aber das Wort des Pontifex‘ hätte nur Gewicht, wenn alle "homophoben Aussagen der Kirche" widerrufen werden.
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