Krawalle: Premier League-Start wackelt

Die Entscheidung, ob die Premier League wie geplant dieses Wochenende startet, fällt am Donnerstag.

Die englische Profi-Fußball-Liga wird am Donnerstag entscheiden, ob die Saison wie geplant am Wochenende angepfiffen oder wegen der Unruhen im Land verschoben wird. Das wurde am Mittwoch von der Liga in London mitgeteilt. Die Vertreter der Premier League und ihre Kollegen der zweiten, dritten und vierten Division werden in einer Sitzung die Lage beraten und anhand der jüngsten Berichte der Polizei dann eine Entscheidung treffen.

"Mit den Informationen, die uns derzeit zur Verfügung stehen, gibt es keine Grund, dass Spiele außerhalb Londons betroffen sein könnten. Wir sind alle durch die jüngsten Ereignisse und ihre Auswirkungen schockert", hieß es am Mittwoch in der Erklärung der Liga, die mit den Londoner Vereinen, der Polizei und den Behörden in Kontakt steht. Am Dienstag wurden vier Spiele der ersten Liga-Cup-Runde sowie die Länderspiele England - Niederlande in London sowie Ghana - Nigeria in Watford abgesagt.

Van der Vaart geschockt

Rafael van der Vaart, niederländischer Vize-Weltmeister in Diensten von Tottenham Hotspur, äußerte seine Zweifel, dass die Meisterschaft wie geplant beginnen wird. "Mein Gefühl sagte Nein", meinte der Offensivmann gegenüber dem holländischen TV-Sender NOS. Der 28-Jährige meidet derzeit das im Stadtteil Tottenham in Nord-London gelegene Stadion seines Clubs, der am Samstag daheim gegen den FC Everton antreten sollte.

"Ich bleibe der Gegend derzeit fern. Ich bin geschockt von den Bildern. Es ist unglaublich", sagte Van der Vaart zu den Unruhen, die in Tottenham ihren Ausgang genommen hatten und sich inzwischen auf andere große Städte ausbereitet und einige Todesopfer gefordert hat. Die Randalierer würden durch die ganz Stadt ziehen. "Ich habe mit Freunden telefoniert, die im Restaurant zum Essen saßen, und dann kommen sie auch rein", erzählte der Legionär, der die Absage des Länderspiels England - Niederlande als "gute Entscheidung" bezeichnete.

Keine Bedenken wegen Olympia 2012

Durch die Ausschreitungen in London sah sich ein Jahr vor den Sommerspielen auch das Nationale Olympische Komitee Großbritanniens (BOA) genötigt, alle Bedenken im Hinblick auf Olympia zu zerstreuen. BOA-Kommunikationsdirektor Darry Seibel betonte gegenüber Sky Sport, es gebe keinen besseren Austragungsort als London. "Das ist keine Reflexion von London, sondern eine Reflexion der Welt, in der wir leben", behauptete Seibel und betonte gleichzeitig, keine Angst vor der Zerstörung diverser Sportstätten zu haben.

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