Konzert in Saudi-Arabien: Tanzen und Schunkeln verboten

Sänger Tamer Hosny (Mitte)
Mittlerweile sind im erzkonservativen Königreich auch wieder Pop-Konzerte möglich. Es gibt aber noch Unterschiede zu den Konzert-Gepflogenheiten im Westen.

Dass im erzkonservatievn Königreich Saudi-Arabien überhaupt ein Pop-Konzert stattfindet, ist nicht unbedingt selbstverständlich. Der ägyptische Pop-Star Tamer Hosny wird am 30. März in Jeddah einen Auftritt absolvieren und was das für die Konzertbesucher heißt, wird bei einem Blick auf die Tickets deutlich.

Bei den Veranstaltungshinweisen wird unter anderem darauf hingewiesen, dass den Besuchern das Tanzen während des Konzerts strengstens verboten ist. Ebenso untersagt: Schunkeln. Ausgegeben wurden die entsprechenden Verbote von der Unterhaltungsbehörde des Königreichs. Und das sorgt mittlerweile in den sozialen Netzwerken für reichlich Spott und Häme, berichet die New York Times.

Mezan, ein Twitter-User aus Saudi Arabien schriebt beispielsweise: "An alle, die das Konzert besuchen: Nicht tanzen oder schunkeln, nur beten für den Propheten Mohammed".

Weitere Verhaltensregeln betreffen das Rauchverbot, eine angemessene Bekleidung und die Trennung von Frauen und Männern während des Konzerts.

Seit im vergangenen September das Verbot für Frauen gekippt wurde, Autos zu lenken, hat das Königreich schrittweise viele der strengen Vorschriften gelockert. Auch Konzerte sind wieder erlaubt, unter anderem gastierte der griechische Musiker Yanni in Saudi Arabien. Auch Kinos sollen wieder genehmigt werden, womit ein 35 Jahre altes Verbot enden würde.

Dennoch sind viele Saudis mit den von Prinz Mohammed eingeleiteten Reformen nicht wirklich einverstanden. Viele Postings richten sich auch gegen das geplante Konzert - und nicht gegen die damit verbundenen Auflagen. Der Herrscher führt sein Reformprogramm jedenfalls fort. Ende des Monats soll es in der Hauptstadt sogar eine Modeschau geben.

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