Klimawandel: Exxon wusste seit 1981 Bescheid – finanzierte Leugner aber weiter

Laut Guardian hatte Konzern bereits 1981 Bedenken wegen Klimawandels.

Es mag zynisch klingen, aber wirklich überraschend kommt die Nachricht, dass dem weltweit größten Ölkonzern nicht allzu viel daran lag, den Einfluss des Menschen auf den Klimawandel hervorzuheben, wohl nicht. Insofern ist es vielleicht auch verständlich, dass die gestrige Enthüllung des britischen Guardian international noch keine großen Wellen geschlagen hat. Und doch ist sie infam:

Exxon hatte bereits seit 1981 - sieben Jahre bevor das Thema weltweit auf die politische Agenda kam - Bedenken bezüglich der Auswirkungen von Kohlendioxid auf den Klimawandel. Nur veröffentlichen wollte der US-Konzer das nicht - im Gegenteil. Laut Guardian finanzierte Exxon 27 Jahre lang wider besseren Wissens Klimawandel-Leugner. 30 Millionen Pfund habe der Konzern ausgegeben, um ihm gewogene Think-Tanks und Forscher zu unterstützen.

Der Guardian beruft sich dabei auf eine Email des längjährigen Exxon-Mitarbeiters Lenny Bernstein, der 30 Jahre als Klimaexperte in der Ölfirma arbeitete.

Die Frage, ob der Klimawandel überhaupt stattfindet, war lange Zeit Gegenstand hitziger Diskussion. James Hansen war 1988 einer der ersten Wissenschaftler, die eindringlich vor den Auswirkungen von Treibhausgasen in der Atmosphäre warnte. Wissenschaftlich sind der Klimawandel und seine Ursachen inzwischen unbestritten. Politisch finden sich jedoch noch immer viele, die davon nichts wissen wollen. Erst am Donnerstag bezeichnete Susanne Winter, frischgekürte Umweltsprecherin der FPÖ, den Klimawandel als "Lügengebäude".

Exxon selbst nahm in einem lapidaren Statement gegenüber dem Guardian am Mittwoch Stellung. Der Konzern erkenne die Gefahren des Klimawandels an, heißt es in dem Bericht.

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