Kim-Attentäterin glaubte an Scherz

Kim Jong-Nam auf einem Foto aus dem Jahr 2001.
Malaysische Polizei untersucht Flughafen auf Gas-Spuren.

Eine der Verdächtigen im Fall des Mordes am Halbruder des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un glaubte nach eigenen Angaben, sie sei Teil eines Streichs für eine Fernsehsendung. "Sie sagte, sie erhielt 400 Ringgit (85 Euro) für ihre Aktion", sagte ein Vertreter der indonesischen Botschaft am Samstag nach einem Haftbesuch. "Sie wusste nicht, dass es Gift war."

Die Frau habe demnach gedacht, bei der Flüssigkeit handle es sich um Babyöl, fügte er hinzu. Kim Jong-nam, älterer Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un, war am 13. Februar auf dem Flughafen in Kuala Lumpur mit einem Nervengift ermordet worden. Die Polizei hat zwei Frauen aus Indonesien und Vietnam sowie ein Nordkoreaner festgenommen.

An Kim Jong-nam wurden der Polizei zufolge Rückstände des hochgiftigen chemischen Kampfstoffs VX gefunden. Schon geringste Mengen des Stoffes können zur Lähmung wichtiger Körperfunktionen und zu einem qualvollen Tod führen.

Knapp zwei Wochen nach dem Anschlag hat die malaysische Polizei am Samstag angekündigt, den Flughafen nach Spuren des hochgefährlichen Nervengases durchsuchen zu wollen. Dies werde ab Sonntag 1.00 Uhr (Ortszeit/18.00 Uhr MEZ Samstag) geschehen. Unter anderem werden Experten für radioaktive Stoffe eingesetzt.

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