Karneval in Köln: Mehr Sexualdelikte angezeigt

Köln traf Vorkehrungen
Ein Anstieg der Taten dürfte laut Polizei aber nicht die Ursache sein.

Während der Karnevalstage in Köln sind laut der vorläufigen Abschlussbilanz der Polizei deutlich mehr Sexualdelikte angezeigt worden als im Jahr zuvor. Waren es 2015 noch 18, stieg die Zahl in diesem Jahr auf 66. "Ein möglicher Erklärungsansatz hierfür dürfte unter anderem ein verändertes Anzeigeverhalten von Opfern und Zeugen sein", erläuterte die Polizei am Aschermittwoch. Die Behörde hatte mehrfach dazu aufgerufen, alle sexuellen Übergriffe zur Anzeige zu bringen. Einen Rückgang verzeichnete die Polizei bei Taschendiebstählen (minus 49 Prozent) und auch beim Raub (minus 37,1 Prozent).

Die Zahlen bezogen sich auf den Zeitraum von Weiberfastnacht bis zum frühen Aschermittwoch und auf alle Anzeigen in Köln und Leverkusen. Vor den "jecken Tagen" hatte die Polizei ein konsequentes Einschreiten angekündigt. Das spiegelt sich in gewisser Weise in den Zahlen wider: Die Beamten erteilten 1.389 Platzverweise - das waren mehr als doppelt so viele wie 2015. Es gab zudem 100 vorläufige Festnahmen. 2015 waren es noch 28 gewesen.

Auch das Kölner Ordnungsamt legte eine Abschlussbilanz vor. Vor allem bei den sogenannten Wildpinklern stellte die Behörde einen deutlichen Rückgang fest. Auf 192 - in der großen Mehrheit männliche - Wildpinkler komme ein Bußgeldverfahren zu. 2015 waren noch 349.

Karneval in Köln: Mehr Sexualdelikte angezeigt
Carnival musicians, wearing plastic rain covers over their uniforms, releive themselves in the bushes before taking take part in the "Rosenmontag" (Rose Monday) parade, the highlight of the annual carnival season in Cologne, Germany February 8, 2016. Cologne city authorities decided to go ahead with Monday's parade, despite many other traditional Rose Monday carnival parades being cancellend in the Rhineland due to severe weather warnings. REUTERS/Wolfgang Rattay

Kommentare