Kalifornien: Erst bedrohte das Feuer, nun das Wasser

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Auf Buschbrände folgten in Kalifornien Wolkenbrüche und lösten Erdrutsche aus. Mindestens 13 Tote, noch rund zwei Dutzend Vermisste

Erst war das Feuer die Gefahr, nun ist das Wasser die Bedrohung: Durch Schlammlawinen in Kalifornien sind mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Zuvor waren heftige Regenschauer über der Region im Süden des US-Staats niedergegangen. Dort hatten bis zur vergangenen Woche großflächige Wald- und Buschbrände gewütet. Dadurch ist der Boden in Hanglagen extrem instabil und von Erdrutschen bedroht.

Einsatzkräfte retteten in der Stadt Montecito ein 14 Jahre altes Mädchen am Dienstag (Ortszeit) aus Schlammfluten, die sein Haus weggerissen hatten. Das zeigen Fernsehbilder des US-Senders NBC. Die 14-Jährige war mehrere Stunden in den Trümmern gefangen gewesen. Nachdem Suchhunde sie gefunden hatten, dauerte ihre Rettung laut NBC weitere sechs Stunden. "Ich dachte, ich sei tot", sagte die Jugendliche, nachdem Feuerwehrleute sie befreit hatten.

In Montecito, rund 150 Kilometer nordwestlich von Los Angeles, wurden die meisten der Toten gefunden. Mehrere Gebäude wurden dort von Wasser und Geröll mitgerissen. Teilweise stand der Schlamm hüfthoch in den Straßen. Die Polizei des umliegenden Bezirks Santa Barbara berichtete US-Medien zufolge, rund zwei Dutzend Menschen würden noch vermisst. Die Retter befürchteten deshalb, dass die Zahl der Opfer noch steigen könne. Mindestens 25 Menschen seien verletzt worden.

Die Schlammlawinen überraschten die Menschen Augenzeugenberichten zufolge mitten in der Nacht. "Ich habe meine Frau geweckt und wir wussten einfach nicht, was wir tun sollten - wir waren einfach umgeben von Schlamm", sagte Ben Hyatt aus Montecito dem Sender ABC. "Ich bin gerannt und aufs Bett gesprungen - quasi in Sekunden stand der Schlamm in der Küche bis zu den Arbeitsplatten", fügte Geoff Gray, ein weiterer Anrainer, hinzu.

Heftige Stürme

Die heftigen Stürme waren seit Montagnacht nach monatelanger Dürre in vielen Teilen Kaliforniens niedergegangen. Im Süden des Bundesstaats trafen sie auf die von den Flächenbränden verwüsteten Flächen. In Los Angeles fiel so viel Regen wie seit vielen Monaten nicht mehr.

Die bei Santa Barbara lebende Talk-Showmoderatorin Ellen DeGeneres postete eine Luftaufnahme von der überschwemmten Region. "Dies ist kein Fluss. Das ist die Autobahn 101 in meiner Nachbarschaft", schrieb sie zu dem Foto von einer schlammbedeckten Straße.

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