Jakarta: Mob jagte und verbrannte Dieb

Das Vertrauen in die Polizei ist in Indonesien nicht allzu hoch.
Nach Diebstahl in Moschee: Aufgebrachte Menschenmenge jagte und töte 30-Jährigen in den Straßen von Jakarta.

In Indonesien hat eine aufgebrachte Menschenmenge einen 30-jährigen Mann gelyncht, der angeblich einen Verstärker aus einer Moschee gestohlen hatte. Der mutmaßliche Dieb wurde nach Angaben der Polizei vom Donnerstag in der Hauptstadt Jakarta auf frischer Tat ertappt. Dann sei er durch die Straßen gejagt, verprügelt und mit Benzin übergossen und angezündet worden. Er starb an seinen Verletzungen.

Ein Polizeisprecher widersprach Zeitungsberichten, wonach das Opfer kein Dieb gewesen sei, sondern ein Techniker, der den Verstärker zur Reparatur mitnehmen wollte.

Selbstjustiz an der Tagesordnung

In Indonesien kommt es immer wieder zu Fällen von Selbstjustiz, was auch daran liegt, dass das Vertrauen in die Zuverlässigkeit von Polizei und Justiz nicht sehr ausgeprägt ist.

Der 260-Millionen-Einwohner-Staat ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt.

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