Unternehmen sollen Museen "adoptieren"

Skurriler Effizienz-Plan für Italiens Kunst und Kultur: Firmen sollen bei Verwaltung helfen.

Die italienische Regierung hat Unternehmen aufgerufen, eines der 20 Museen zu "adoptieren", die seit diesem Jahr eine Sonderautonomie genießen. "20 italienische Großunternehmen sollen jeweils eines der 20 autonomen Museen adoptieren", betonte Italiens Kulturminister Dario Franceschini bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Rom. Die Unternehmen sollten zu Partnern der Museen und in deren Verwaltung eingebunden werden, sagte Franceschini. Zu den 20 autonomen Museen zählen auch der Palazzo Ducale in der lombardischen Stadt Mantua, der seit wenigen Tagen von Peter Assmann, Ex-Leiter des Privatmuseums Angerlehner in Thalheim, geführt wird, sowie die Galleria Nazionale delle Marche in der Stadt Urbino, zu deren Direktor der Linzer Peter Aufreiter ernannt wurde. Die Direktoren der autonomen Museen waren nach einer internationalen Ausschreibung im August ernannt worden.

Der italienische Kulturminister kündigte an, dass die Regierung die Zahl der autonomen Museen verdoppeln wollen. Damit wolle man Italiens Museumssystem mehr Effizienz verleihen. Zu den Museen, denen seit Anfang 2015 eine Sonderautonomie zuerkannt wurde, zählen auch die Uffizien in Florenz, die Galleria dell'Accademia in Venedig, die Galleria Borghese in Rom sowie die Mailänder Pinakothek Brera und das Schloss von Caserta bei Neapel.

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