Italien: "Erdbebensichere" Volksschule in Amatrice nach Einsturz behördlich gesperrt
Nach dem schweren Erdbeben in Mittelitalien am Mittwoch hat die Justiz die Volksschule von Amatrice, Epizentrum des Erdbebens, zu weiteren Untersuchungen behördlich schließen lassen. Die Schule war 2012 als "erdbebensicher" renoviert worden, sie stürzte jedoch zum Großteil beim Erdbeben am Mittwoch ein.
Renoviertes Gebäude hielt Erdbeben nicht stand
Die Staatsanwaltschaft in den verwüsteten Regionen leitete Ermittlungen wegen möglicher Schlamperei am Bau ein. Bei einigen der zerstörten Häuser sei "mehr mit Sand als Zement" gebaut worden.
Inzwischen sind die Obdachlosen im Erdbebengebiet erstmals mit schlechtem Wetter konfrontiert. Regenfälle wurden in der Gegend um die schwerbeschädigte Ortschaft Arquata gemeldet. 3.354 werden in Zeltlagern des Zivilschutzes versorgt.
Renzi bei Trauerfeier
Am Dienstag um 18.00 Uhr ist eine Trauerfeier für die Erdbebenopfer der Ortschaften Amatrice und Accumoli geplant. Am der Trauerzeremonie werden Premier Renzi, Staatschef Sergio Mattarella und der rumänische Premierminister Dacian Ciolos erwartet, da bei dem Erdbeben mehrere Rumänen ums Leben gekommen waren. Am Samstag hatte bereits die Trauerzeremonie für 35 Erdbebenopfer in der Region Marken stattgefunden.
Italien strebt Präventionsplan an
Angesichts der Erdbebengefahr im Land strebt die italienische Regierung einen Präventionsplan an, auf dessen Basis Gebäude und andere Infrastruktur erdbebensicher gemacht werden sollen. Wie Europa-Staatssekretär Sandro Gozi in Alpbach gegenüber der APA ausführte, soll das Vorhaben mit den EU-Partnern besprochen werden, wobei man auch auf Flexibilität in Sachen Einhaltung der Defizitgrenzen hofft.
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