Italien: Drogendealer hat 18-Jährige nicht ermordet

Nach dem vermeintlichen Mord schoss dieser Faschist auf Unbeteiligte.
Der angebliche Mord galt als Anlass für einen Anschlag auf Migranten am Wochenende. Nun wurde der Nigerianer zumindest vom Mordvorwurf entlastet. Die Drogensüchtige starb an einer Überdosis Heroin, die sie bei ihm gekauft hatte.

Der nigerianische Drogendealer, der vor einer Woche wegen des Mordes an der 18-jährigen Römerin in der norditalienischen Stadt Macerata festgenommen wurde, ist nach aktuellem Ermittlungsstand vom Mordvorwurf entlastet worden.

Nach der Aufregung um den Tod des Teenagers hatte ein 28-jährige, italienischer Rechtsextremist am Samstag einen rassistischen Anschlag auf völlig unbeteiligte Migranten unternommen. Er fuhr mit seinem Auto durch die Stadt und schoss gezielt auf Menschen mit schwarzer Hautfarbe. Dabei wurden fünf Männer und eine Frau verletzt. Der Vorfall hatte eine Debatte um Rassismus und Hetze im laufenden Wahlkampf ausgelöst.

Laut den Ermittlern im ursprünglichen Mord hat der Nigerianer den Teenager aber zumindest gar nicht ermordet. Das drogensüchtige Opfer sei an einer Heroin-Überdosis gestorben. Der Verdächtige habe ihr das Heroin jedoch verkauft und die Leiche nach dem Tod zerstückelt. Der Drogendealer habe dann mithilfe eines Komplizen die Leiche zerstückelt, sie in zwei Trolleys verstaut und sie unweit einer Landstraße weggeworfen. Nach diesem Komplizen wird noch gefahndet.

Drogentod

Pamela Mastropietro war am 29. Jänner aus einer Drogenentzugsanstalt in Corridonia in der Provinz Macerata verschwunden, in der sie sich seit wenigen Tagen wegen ihrer Rauschgiftprobleme aufhielt. Die Trolleys mit ihrer Leiche waren vor einer Woche auf einer Landstraße in Pollenza bei Macerata von einem Mann bemerkt worden, der die Carabinieri informierte. In der Wohnung des Nigerianers wurden die blutbeschmierten Kleider des Teenagers gefunden. Der polizeibekannte Drogendealer bestreitet jeden Vorwurf.

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