Italien: 300 Millionen für die Rettung von Kulturgütern
Ende des Jahres hatte es noch Schelte von der EU geben, die Italien 105 Millionen Euro für die Restaurierung Pompejis zugesagt hatte, weil die Mittel ungenutzt blieben.
Jetzt will die italienische Regierung selbst wieder massiv in die Rettung gefährdeter Kunstschätze, Denkmäler und Kulturgüter des Landes investieren. Kulturminister Dario Franceschini stimmte am Montag einem entsprechenden Programm zu, das in den kommenden drei Jahren ein Paket von 300 Millionen Euro für den Schutz des kulturellen Erbes vorsieht.
Die Pläne zeigten, dass die Kultur wieder in den Mittelpunkt der italienischen Politik gerückt sei, so Franceschini: „Von der Kunst bis zur Archäologie, von den Bibliotheken bis zu den Archiven, von den Museen bis zu den Restaurationen“ gebe es keinen Sektor, der nicht profitieren werde.
Neros Palast
Insgesamt würden die Gelder auf 241 Projekte verteilt, teilte das Ministerium in Rom mit. Unter anderem sollen 13 Millionen Euro in die Restaurierung der „Domus Aurea“ - des goldenen Palastes des Kaisers Nero - nahe dem Kolosseum fließen. Der Palast wurde von Nero auf einer der Fläche von fast 100 ha im Zentrum Roms errichtet. Teil der Gartenanlage war auch ein See - an dieser Stelle ließ Kaiser Vespasian das Kolosseum bauen. In den letzten Jahren wurde die Anlage immer wieder für Besucher geöffnet und bald wieder geschlossen, da Teile einstürzten.
Sechs Millionen sollen dem Schutz von Venedigs Altstadt zu Gute kommen, 3,5 Millionen werden für die Zentralbibliothek von Florenz zur Verfügung gestellt.
Bereits im vergangenen Jahr waren 360 Millionen Euro für die Erhaltung kultureller Schätze in fünf Regionen Süditaliens bereitgestellt gemacht worden. Kritiker monieren seit Jahren, dass Italien seine Kunstschätze verfallen lasse und die Politik sich zu wenig für deren Erhalt einsetze.
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