Italien: 121.000 Flüchtlinge seit Jahresbeginn

5.000 mehr als im Vorjahr. Innenministerium bemüht sich um bessere regionale Verteilung der Migranten

Seit Jahresbeginn sind 121.000 Migranten in Italien eingetroffen. Das sind 5.000 mehr als im Vergleichszeitraum 2015, wie aus nun veröffentlichten Angaben des italienischen Innenministeriums hervorgeht. Stark zugenommen habe die Zahl der unbegleiteten Minderjährigen, die in Italien eingetroffen sind, so das Innenministerium. Die meisten Ankommenden stammen aus Nigeria, Eritrea und dem Sudan.

11.797 Minderjährige haben seit Jahresbeginn Italien erreicht. Für sie will die italienische Regierung verstärkt Flüchtlingseinrichtungen zur Verfügung stellen, berichteten italienische Medien. 150.000 Flüchtlinge versorgt Italien zurzeit. Die Lombardei ist zusammen mit Sizilien die italienische Region, welche die meisten Migranten aufgenommen hat.

Innenministerium bemüht sich um bessere Verteilung

Das Innenministerium bemüht sich um eine bessere Verteilung der Migranten auf die verschiedenen Regionen und Kommunen. Das Ministerium drängt, dass jede Gemeinde drei Migranten pro 1.000 Einwohner aufnimmt. Zugleich verschärft die Regierung von Premier Matteo Renzi ihren Druck auf die EU für eine bessere Umverteilung der Flüchtlinge in Europa.

Der Chef der Lega Nord, Matteo Salvini, drängte indes auf die Einrichtung von Hotspots auf Schiffen im Mittelmeer. Dort solle geklärt werden, wer ein Recht auf die Einreise nach Europa habe, weil er ein Flüchtling sei und wer nicht. Wirtschaftsmigranten solle keine Einreise nach Europa gewährt werden, forderte Salvini.

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