Internierung von Flüchtlingen: Australien hat Menschenrechte verletzt

Polizeikräfte betreten das Lager auf Manus Island
Das Höchstgericht von Papua-Neuguinea hat entschieden, dass die Menschenrechte der Flüchtlinge im ehemaligen australischen Lager verletzt wurden.

Australien kann sich für eine Reihe Entschädigungsklagen wappnen. Denn der oberste Gerichtshof des Pazifikstaats Papua-Neuguinea hat entschieden, dass den Flüchtlingen des ehemaligen australischen Lagers auf der Insel Manus eine Entschädigung zusteht. Ihre Menschenrechte seien durch unrechtmäßige Internierung verletzt worden, urteilte das Gericht am Freitag. Der Weg für Klagen auf Entschädigung der Flüchtlinge gegen die australische Regierung ist damit geebnet.

Australische Flüchtlingsorganisationen sehen darin einen großen juristischen Sieg für Asylsuchende. „Die australische Regierung wird politisch und finanziell bezahlen“, sagte etwa Ian Rintoul von Refugee Action Coalition.

In das Lager auf Manus waren Flüchtlinge gebracht worden, die Australien per Boot erreichen wollten, jedoch nicht aufgenommen wurden. Gegen Bezahlung hatte sich Papua-Neuguinea schließlich dazu bereit erklärt, das Auffanglager einzurichten. Im November wurde dieses dann geräumt - der oberste Gerichtshof erklärte das Arrangement für illegal.

Was mit den zuletzt verbliebenen Flüchtlingen geschieht, ist teilweise noch offen. Die USA hatten sich noch unter Barack Obama dazu bereiterklärt, einen Teil von ihnen aufzunehmen. Medienberichten zufolge sollen im Jänner rund 200 Flüchtlinge in die USA gebracht werden.

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