Indischer Minister verrichtete Notdurft: "Wenn du musst, musst du eben"

Symbolbild.
Wasserminister Ram Shinde blamierte sich mit öffentlichem Urinieren, gegen das die indische Regierung seit Jahren kämpft.

Die indische Regierung kämpft seit Jahren gegen das weitverbreitete Urinieren in der Öffentlichkeit - ausgerechnet der Wasserminister des Bundesstaates Maharashtra, Ram Shinde, hat sich aber jüngst nicht daran gehalten. Ein Video, das den Politiker bei der Verrichtung seiner Notdurft in der Öffentlichkeit zeigt, verbreitete sich am Wochenende in den sozialen Online-Netzwerken.

Shinde verteidigte sich mit einer altbekannten Entschuldigung: "Wenn Du musst, dann musst Du halt." Shinde war am Samstag gefilmt worden, wie er am Straßenrand uriniert. Das Video tauchte ausgerechnet am Welttoilettentag am Sonntag im Internet auf. Shinde verteidigte sich im Gespräch mit der indischen Nachrichtenagentur PTI damit, dass er schon seit einem Monat auf Reisen sei, um für ein Wasserschutzprogramm seiner Regierung zu werben.

Keine Toilette gefunden

"Das anhaltende Reisen bei hohen Temperaturen und Staub hat mich krank gemacht", führte der Politiker der Partei Bharatiya Janata des indischen Regierungschefs Narendra Modi aus. "Ich hatte Fieber, und als ich auf Reisen keine Toilette finden konnte, musste ich mich im Freien erleichtern."

In Indien gibt es einen massiven Toilettenmangel. Nach UN-Angaben haben rund 70 Prozent der indischen Haushalte keine Toilette. Etwa 600 Millionen Menschen, also fast die Hälfte der Bevölkerung, verrichten ihre Notdurft im Freien. Regierungschef Modi hatte vor drei Jahren versprochen, bis 2019 jedem Inder Zugang zu einer Toilette zu verschaffen.

Die Regierung unterstützte bisher den Bau von mehr als 50 Millionen Toiletten im ganzen Land. Eine weitere Herausforderung besteht allerdings darin, die Menschen mit Zugang zu einer Toilette von ihrer alten Gewohnheit abzubringen, ihr Geschäft einfach im Freien zu verrichten.

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