Indien: Tote bei Aufständen nach Haft für Star-Guru
Der indische Sektenführer Gurmeet Ram Rahim Singh ist wegen der Vergewaltigung zweier Anhängerinnen zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Rohtak verkündete am Montag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen das Strafmaß gegen den Guru. Ein Klägeranwalt kündigte Berufung an, um eine härtere Strafe zu erreichen.
Der 50-Jährige war bereits am Freitag schuldig gesprochen worden, bei gewaltsamen Protesten seiner Anhänger wurden anschließend Dutzende Menschen getötet.
Klägeranwalt will längere Haftstrafe
Klägeranwalt Utsav Singh Bains sagte nach der Verkündung des Strafmaßes, er werde das Urteil anfechten. Er werde eine längere Haftstrafe und eine Ausweitung der Ermittlungen beantragen. Es gebe mindestens 48 weitere Vergewaltigungsopfer, sagte Bains. Womöglich seien einige von ihnen getötet worden, andere hätten zu viel Angst gehabt, um gegen Singh auszusagen. Der Guru beteuert seine Unschuld. Seine Anwälte wollen ebenfalls in Berufung gehen.
Dutzende Tote bei gewaltsamen Proteste
In Rohtak galten am Montag aus Angst vor weiteren Ausschreitungen strenge Sicherheitsvorkehrungen. Polizei und Armee waren mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Millionen Anhänger weltweit
Außerdem wurde gegen Singh wegen Verschwörung zur Ermordung eines Journalisten ermittelt. Der Guru selbst beschreibt seine Bewegung Dera Sacha Sauda als geistliche und wohltätige Organisation.
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