Indien: Dutzende Tote nach Gasexplosion in Restaurant

Der Unglücksort in Jhabua
Zur Frühstückszeit explodierte eine Gasflasche und zerstörte das Gebäude völlig.

Bei einer Gasexplosion in Indien sind mindestens 83 Menschen getötet und 150 weitere verletzt worden. Nach anderen Quellen gab es bereits 85 bestätigte Todesopfer. Das teilte die Polizei am Samstag mit. Zuvor war sogar schon von mehr als 100 Toten die Rede gewesen.

Indien: Dutzende Tote nach Gasexplosion in Restaurant
epa04926791 People gather at the site of an explosion in Jhabua, Madhya Pradesh, India, 12 September 2015. Police said at least 83 people were killed after explosions ripped through a packed restaurant in India's central state of Madhya Pradesh on 12 September. Another 150 were injured as the two-storey building housing the restaurant in the town of Petlawad collapsed after the blasts. Police said that, after some gas cylinders burst at the restaurant, gelatine sticks used for mining stored in a house next to the restaurant also blew up, causing the huge impact. EPA/STR BEST QUALITY AVAILABLE
Das Unglück habe sich in einem gut besuchten Restaurant im zentralindischen Staat Madja Pradesh ereignet, wo vier Behälter mit Kochgas explodiert seien. An der Explosion hätten sich daraufhin im Nachbargebäude gelagerte Sprenggelatine-Stäbe entzündet, die im Bergbau verwendet würden. Das zweistöckige Gebäude in der Stadt Petlawad, in dem sich das Restaurant befand, sei unter dem Druck der Detonationen eingestürzt. Auch drei benachbarte Gebäude wurden zerstört.

"Menschen wurden wie Kieselsteine in die Luft geworfen"

"Bei der Explosion wurden Menschen wie Kieselsteine in die Luft geworfen", sagte ein Augenzeuge der Tageszeitung Hindustan Times. "Das waren riesige Explosionen. Keiner in einem Umkreis von 500 Fuß (150 Meter) hätte die Detonation überleben können", sagte Aruna Gupta von der Distriktbehörde.

"Viele der Verletzten starben auf dem Weg ins Krankenhaus", berichtete die Polizei. Die Zahl der Toten sei besonders hoch, weil sich das Restaurant in der Nähe einer Bushaltestelle befunden habe, an der viele Menschen warteten. Zudem seien Schaulustige nach den ersten Explosionen zum Unglücksort geeilt. Wegen der vielen ernsthaften Verletzungen rechnet die Polizei mit weiteren Todesfällen.

Rettungsteams und freiwillige Helfer versuchten, die Opfer mit bloßen Händen aus den Trümmern zu retten. Die Behörden riegelten den Unglücksort ab und evakuierten benachbarte Gebäude. Mitarbeiter des nationalen Katastrophenschutzes waren unterwegs zum Unglücksort.

Der indische Premier Narendra Modi zeigte sich tief betroffen von der Tragödie. "Der große Verlust von Menschenleben schmerzt mich sehr. Ich möchte den Angehörigen der Todesopfer meine aufrichtigste Anteilnahme aussprechen. Allen Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung", teilte Modi mit.

Der Ministerpräsident von Madja Pradesh, Shivraj Singh Chouhan, ordnete eine Untersuchung der Unglücksursache an. Zudem versprach er Schadenersatzzahlungen für die Familien der Opfer.

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