Indien: Chili statt Tränengas gegen Demonstranten

Chilischoten als "zivlisierte Waffe"
Schleudern mit Chili-Pulver sollen eine "zivilisierte und kosteneffiziente" Waffe sein.

Das könnte man auch als biologische Waffe bezeichnen. Nordindiens Polizei will künftig mit Chili-Pulver geladene Schleudern einsetzen. "Das ist viel besser als Tränengas oder Gummigeschoße, die schlimme Verletzungen verursachen können", sagte Polizeiinspektor Anil Kumar Rao am Mittwoch. Die von ihm ausgedachte neue "nicht-tödliche Waffe" habe viele Vorteile. Unter anderem sei sie "zivilisiert und kosteneffizient".

Die Chili-Schleudern sollten vor allem gegen illegale Demonstrationen eingesetzt werden - "und nur in Notfällen", sagte Rao. Dabei solle mit den Schleudern Chili-Pulver in die Menschenmengen geschossen werden. Dem Polizeiinspektor zufolge waren die Beamten in seinem Distrikt Hisar unzufrieden mit Wasserkanonen, Tränengas und den traditionell eingesetzten Holzknüppeln. Deshalb sei er auf die Idee mit der Chili-Schleuder gekommen. Die Geräte und die "Munition" würden eigens von einem örtlichen Unternehmen für die Polizei in Hisar angefertigt. Es ist nicht das erste Mal, dass indische Polizisten zu unkonventionellen Methoden greifen. Im vergangenen Jahr hatte beispielsweise die Polizei in der nördlichen Stadt Lucknow von sich reden gemacht, weil sie den Einsatz von "pfeffersprühenden Drohnen" gegen Demonstranten ankündigte.

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