Studenten von Wassermassen erfasst

24 Studenten wurden in Indien vom Fluss Beas erfasst. Kritik an Hochschule nimmt zu.

Im indischen Himalaya sind 24 Studenten von einem plötzlich anschwellendem Fluss weggespült worden, nachdem direkt oberhalb ein Stautor geöffnet worden war. Vier Leichen seien am Morgen nach dem Unglück am Fluss Beas in Himachal Pradesh gefunden worden, die anderen Studenten würden noch vermisst, berichtete die indische Nachrichtenagentur IANS am Montag.

Die Studenten von einer Ingenieurshochschule im südindischen Hyderabad waren demnach auf einer Bustour unterwegs. Die etwa 50 Personen große Gruppe sei am Sonntagabend ausgestiegen, um zum Sonnenuntergang Fotos am Fluss zu machen. Da sei unmittelbar flussaufwärts Wasser aus einem Wasserkraftwerk gelassen worden.

Schleusen ohne Warnung geöffent

"Ich versuchte, meine Freunde zu warnen, konnte es aber nicht (...) Innerhalb von sechs Sekunden stieg das Wasser um etwa zwei Meter (...) Vor meinen Augen ertranken sie", sagte einer der Überlebenden dem TV-Sender NDTV. Anrainer erklärten demnach, die Behörden hätten nicht vorgewarnt. Der stellvertretende Amtmann der Region jedoch sagte dem Sender, dass eine Sirene erschallt sei.

Der Beamte im Kontrollraum sagte, die Chance, noch Überlebende zu finden, stünden schlecht. "Der Fluss Beas ist an dieser Stelle sehr tief, etwa zwölf bis 15 Meter, und fließt sehr rasch." Taucher und Bootsfahrer hielten genauso nach den Studenten Ausschau wie Menschen, die die großen Steine am Ufer abgingen.

Angehörige warten verzweifelt

Wie die englischsprachige Tageszeitung The Indian Express berichtet, warten Angehörige vergeblich auf Informationen zu den Opfern. Eltern und Verwandte kritisieren das Management der indischen Hochschule für die unzureichende Vorbereitung des Ausfluges - es wurde im Vorhinein nicht um Erlaubnis der Eltern gebeten.

Die Zeitung zitiert einen Vater, der, nachdem er von der Tragödie gehört hatte, sofort in der Nacht auf Montag zur Hochschule gefahren sei und bis jetzt auf weitere Informationen wartet. Das Management der Hochschule hatte zwar gesagt, dass man die Angehörigen nach Himachal Pradesh fahre, aber bislang sei noch alles unklar, ärgert sich der Vater eines Studenten.

Bei rituellen Waschungen ertrunken

Ebenfalls im Norden Indiens ertranken 27 Menschen bei rituellen Waschungen in Flüssen. Neun weitere Menschen würden noch vermisst, berichtete die Nachrichtenagentur IANS. Demnach nahmen Hunderttausende gläubige Hindus am Sonntag ein Bad in mehreren Flüssen im Bundesstaat Uttar Pradesh.

Sie zelebrierten das Fest Ganga Dussehra an dem Tag, an dem der heilige Fluss Ganges vom Himmel auf die Erde herabgesunken sein soll. Viele Menschen in Indien können nicht schwimmen.

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