Auf einem zwei Kilometer langen Straßenabschnitt in der Nähe des Hauses der mutmaßlichen Täter
Annika W. und Wilfred W. in Höxter-Bosseborn suchten die Ermittler am Montagmorgen nach Knochen- oder Zahnfragmenten des Opfers.
Sie gehen damit einer Aussage der 47-jährigen Tatverdächtigen nach. Diese hatte angegeben, gemeinsam mit ihrem 46-jährigen Ex-Mann die Leiche der Frau aus
Niedersachsen im Jahr 2014 zerstückelt, Körperteile im Kachelofen verbrannt und die Asche dann am Straßenrand verteilt zu haben. "Nach so vielen Jahren ist es aufgrund von Witterung nicht sehr wahrscheinlich etwas zu finden, aber wir wollen alles versuchen", sagte eine Polizeisprecherin am Montag.
Der 46-Jährige und die 47-Jährige stehen im Verdacht, jahrelang Frauen per Kontaktanzeige nach
Höxter gelockt zu haben. Nach den bisherigen Ermittlungen gehen
Polizei und Staatsanwaltschaft von acht Opfern aus. Zwei Frauen aus Niedersachsen kamen ums Leben.
Der festgenommene Wilfried W. soll nach Erkenntnissen der Sonderkommission "Bosseborn" seit 2011 mehrere hundert
Kontaktanzeigen geschaltet haben. "Wenn man die Anzahl der Annoncen betrachtet, gehen wir davon aus, dass mehr als hundert Frauen Kontakt zu ihm aufnahmen", sagte Oberstaatsanwalt Ralf Meyer dem deutschen Nachrichtenmagazin. "Viele wissen womöglich gar nicht, mit wem sie es zu tun hatten". Den Angaben zufolge haben sich inzwischen 15 Frauen bei der
Polizei gemeldet.
Neben diesen privaten Kontakten meldeten sich einige Zeugen, die geschäftliche Beziehungen zu den Beschuldigten unterhalten hatten. Nach Behördenangaben finanzierte er seinen Lebensunterhalt jahrelang auch mit dem An- und Verkauf von Gebrauchtwagen.
Der 46 Jahre alte W. soll zusammen mit seiner 47 Jahre alten Ex-Frau Angelika zwei Frauen im Alter von 33 und 41 Jahren in seinem Haus in
Höxter brutal misshandelt haben. Beide Opfer starben. Im Zuge ihrer Ermittlungen sucht die Polizei derzeit nach weiteren Frauen, die womöglich in dem Haus festgehalten wurden.
Kommentare