Hochhausbrand: Zahl der Opfer wird erst Ende des Jahres feststehen

Londoner Polizei geht mittlerweile von mindestens 80 Toten aus.

Laut der Londoner Polizei ist nach dem Brand des Grenfell Tower vor zwei Wochen in der britischen Hauptstadt von nunmehr 80 Toten bzw. noch immer Vermissten auszugehen. Die genaue Zahl der Opfer werde aber wahrscheinlich erst Ende des Jahres feststehen.

"Was ich bis hierhin sagen kann: Wir glauben, dass 80 Menschen entweder tot sind - oder sie sind vermisst und wir müssen von ihrem Tod ausgehen", sagte Fiona McCormack von Scotland Yard.

Zwei Wochen nach der Feuerkatastrophe im Londoner Grenfell-Tower ist die Fassungslosigkeit noch immer groß. Behörden sprechen von mindestens 79 Toten. Überlebende fürchten, dass es weitaus mehr sind. Die britische Regierung tut sich schwer, das Vertrauen der Überlebenden zurückzugewinnen. Zu chaotisch laufen die Unterbringung der Menschen und das Aufarbeiten der Katastrophe.

Überlebende des Hochhausbrands klagen über chaotische Zustände. "Jeder Teil deines Lebens ist ausgesetzt. Leute, die eine Arbeit haben, können nicht hingehen, weil sie nicht wissen, ob sie am Abend noch im selben Hotel sein werden. Man muss allem hinterherlaufen", sagte ein Überlebender der BBC.

Kritik gibt es auch an der Suche nach den Opfern. Viele trauen den offiziellen Angaben nicht und halten die Methoden der Polizei für unangemessen. Die Ermittler tun sich schwer, weil Teile des Gebäudes noch immer nicht betreten werden können. Zudem ist die Identifikation der Getöteten äußerst aufwendig.

Freiwillige Helfer fordern daher, Standortdaten von Handys und andere Mittel zur Hilfe zu nehmen. Sie kritisieren, es gebe noch immer keine Liste der Überlebenden, geschweige denn der Menschen, die sich vermutlich in der Nacht des Unglücks im Gebäude aufgehalten haben.

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