49 Tote nach Meuterei im Gefängnis

Meuterei in einem mexikanischen Gefängnis
Nach Behördenangaben war ein Konflikt zwischen Gefangenen in Mexiko außer Kontrolle geraten.

Bei einem der schwersten Gewaltausbrüche der letzten Jahre sind in einem mexikanischen Gefängnis mindestens 49 Menschen getötet und zwölf verletzt worden. "Wir erleben eine Tragödie", sagte der Gouverneur des Bundesstaates Nuevo Leon, Jaime Rodríguez. Zunächst hatte er von 52 Toten gesprochen. Später wurde die Zahl nach unten korrigiert.

Die Meuterei ereignete sich Donnerstag früh im Gefängnis Topo Chico der Stadt Monterrey im Nordosten. Nach Behördenangaben war ein Konflikt zwischen Gefangenen außer Kontrolle geraten. Das Gefängnis hat Platz für bis zu 2600 Häftlinge, gilt aber als völlig überbelegt.

49 Tote nach Meuterei im Gefängnis
An inmate's family member waves to inmates while hanging on to the fence surrounding the Topo Chico prison in Monterrey, Mexico, February 11, 2016. REUTERS/Daniel Becerril

Nieto: "Tragische Ereignisse"

Überlebende Rädelsführer der internen Revolte sollen nun erst einmal in andere Gefängnisse verlegt werden. Mexikos Präsident Enrique Pena Nieto sprach von "tragischen Ereignissen" und drückte den Angehörigen der Toten sein Beileid aus. In der Nacht zum Donnerstag war es zu einem Zusammenstoß zwischen rivalisierenden Gruppen gekommen, berichteten die Behörden. Angehörigen warfen den Sicherheitsbehörden schweres Versagen vor, weil sie das Drama nicht verhindert hätten.

49 Tote nach Meuterei im Gefängnis
Mexico's President Enrique Pena Nieto waves as he arrives for the Community of Latin American and Caribbean States (CELAC) meeting in Pomasqui, on the outskirts of Quito, January 27, 2016. REUTERS/Gary Granja

Es kommt immer wieder vor, dass in den Gefängnissen in Lateinamerika Gangs versuchen, eine Kontrolle und Herrschaft über das Geschehen innerhalb der Mauern aufzubauen. Unter anderem war Juan Pedro Saldivar, alias "Z-27", an der Gewalteskalation beteiligt. Er ist einer der Köpfe des berüchtigten Verbrechersyndikats Los Zetas.

Niemanden sei Flucht gelungen

Im Laufe des Konflikts sei es zum Ausbruch eines Feuers gekommen, Räume mit Lebensmitteln seien in Brand geraten. Auf Bildern waren dichte Rauchschwaden zu sehen. Bei allen Toten handelte es sich nach Behördenangaben um inhaftierte Männer. Nach rund zwei Stunden hätten Sicherheitskräfte die Lage wieder unter Kontrolle bekommen.

49 Tote nach Meuterei im Gefängnis
Relatives of inmates who died during a riot at the Topo Chico prison, cry and comfort each to other after reading the list of names of victims, in Monterrey, Mexico on February 11, 2016. At least 49 inmates were killed in a Mexican prison brawl Thursday as rival groups fought with bats, sticks and blades and ignited a fire in the overcrowded penitentiary, authorities said. AFP PHOTO / JULIO CESAR AGUILAR

"Wir wollen Informationen, nicht mehr. Wir wollen keine Lügen hören, sondern, dass sie uns die Wahrheit sagen."

Niemandem sei die Flucht gelungen. Zunächst war von einem Aufstand und einem Fluchtversuch die Rede gewesen. Stundenlang gab es keine Klarheit über die Zahl der Opfer. Berichten zufolge warfen Angehörige vor dem Gefängnis Steine und Bretter, um sich Zutritt zu verschaffen. "Wir wollen Informationen, nicht mehr. Wir wollen keine Lügen hören, sondern, dass sie uns die Wahrheit sagen", wetterte eine Frau im TV.

In Mexiko kommt es immer wieder zu Meutereien in Gefängnissen, Menschenrechtler kritisieren die Haftbedingungen. Der Vorfall ereignete sich kurz vor dem Besuch von Papst Franziskus im Land mit der zweitgrößten katholischen Bevölkerung der Welt. Er plant auch ein Gefängnis zu besuchen - in Ciudad Juarez, an der Grenze zu den USA.

49 Tote nach Meuterei im Gefängnis
Meuterei in einem mexikanischen Gefängnis
49 Tote nach Meuterei im Gefängnis
epa05155527 A inmate waves to his relatives at Topo Chico prison, Monterrey, Nuevo Leon, Mexico, 11 February 2016. A prison riot in Monterrey, Mexico, has left 52 people dead and a dozen injured, officials said 11 February. The riot broke out as the result of fighting between rival groups of inmates at the prison. It was not the result of a mutiny and attempted prison break as initial reports had incorrectly indicated. Media said alarmed relatives of the prisoners gathered outside the jail and threw stones and blocks of wood in a bid to break in. EPA/MIGUEL SIERRA
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A police helicopter flies over the Topo Chico prison in Monterrey, Mexico, February 11, 2016. Fifty-two people were killed and twelve people were wounded in a prison riot in Monterrey in the northeastern Mexican state of Nuevo Leon, governor Jaime Rodriguez said in a news conference on Thursday. REUTERS/Daniel Becerril
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epa05154522 Members of the Mexican Civil Force at the prison of Topo Chico, in Monterrey, Nuevo Leon, Mexico, 11 February 2016. Scores of people died in a prison fire and riot. The riot reportedly was triggered by an attempted prison break by inmates belonging to the Los Zetas drug cartel, as one group of prisoners set a fire to distract the guards while other inmates tried to flee. EPA/MIGUEL SIERRA
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Relatives of inmates gather outside the Topo Chico prison in the northern city of Monterrey in Mexico where according to local media at least 30 people died in a prison riot on February 11, 2016. Riot police and ambulances were deployed at the Topo Chico prison as smoke billowed from the facility. Broadcaster Televisa reported that 30 died while Milenio television spoke of 50 victims, with inmates and prison guards among them. AFP PHOTO / JULIO CESAR AGUILAR
49 Tote nach Meuterei im Gefängnis
An inmate's family member stands outside the Topo Chico prison in Monterrey, Mexico, February 11, 2016. Dozens of people were killed in a riot in a prison in northeastern Mexico early on Thursday, local media reported, the just days ahead of a planned visit by Pope Francis to another prison near in Mexico's far north. REUTERS/Daniel Becerril TPX IMAGES OF THE DAY

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